Die Herberge
„…und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen
Raum in der Herberge.“ (Lukas 2,6-7) So stelle ich mir die „Herberge“ vor, in der kein Platz war, vorausgesetzt das Weihnachtsgeschehen hätte in der Provence (und nicht in Bethlehem)
stattgefunden.
Der Wirt, ein typischer Provenzale, steht abweisend auf der Treppe des Eingangs. Das Haus, schmal, hoch, aus Stein gebaut, auf jedem Stockwerk nur ein, im Maximum zwei Zimmer, so wie man es im
Süden Frankreichs - vor allem auf dem Land – häufig antreffen kann. Dieses kleine, von einer Laterne beleuchtete Haus, ist eine der typischsten – oder echtesten – Provence-Szenen in dieser
Krippe. Solche Häuser entstanden vor allem im 18. Jahrhundert, viele von ihnen wurden restauriert und zu Ferienhäusern umgebaut, ebenso viele aber sind aber Zerfall nahe: zu wenig Raum und zu
wenig Komfort bieten sie für heutige Ansprüche.
Solche Häuser entstanden vor allem im 18. Jahrhundert, viele von ihnen wurden restauriert und zu Ferienhäusern umgebaut, ebenso viele aber sind aber Zerfall nahe: zu
wenig Raum und zu wenig Komfort bieten sie für heutige Ansprüche. Man nennt diese Häuser auch „Mas“ oder „Bastide“, mit typischen Merkmalen (auch mit Unterschieden zwischen Mas und Bastide, die
aber selbst ein Provenzale nicht so genau kennt.) Das „Standard-Mas“ gibt es nicht, doch einige Gemeinsamkeiten sind wohl zu erkennen: das Haus ist immer zur Südseite ausgerichtet, natürlich um
von der Sonneneinstrahlung zu profitieren, aber auch zum Schutz vor allem vor dem Mistral, die Nordwand ist fensterlos, so bleibt man im Winter vor der Kälte und im Sommer vor der Hitze
geschützt. Ein weiteres Merkmal ist das Satteldach.
Bastide hingegen ist in der Provence ursprünglich ein Herrschaftshaus, in der Regel weit grösser und geräumiger als das Mas. Beide aber, Mas und Bastide werden heute als Ferienhäuser vermietet
und sehr oft auch zum Kauf angeboten.