25. August 2012
12. August 2012
Die Karl-May-Ausstellung in Fribourg
ist heute zu Ende gegangen
Eine erste Bilanz von Peter Züllig
Gut zwei Monate hat das Gutenbergmuseum in Fribourg fünf Sammlern Gastrecht gewährt. In einer wunderschön gestalteten Ausstellung präsentierten sich - aus Anlass des 100. Todesjahres von Karl May - so ziemlich alle interessanten Aspekte, die es zu diesem populären, oft auch umstrittenen Schriftsteller heute zu sagen und zu zeigen gibt. Und dies ist viel und vor allem vielfältig.
Ob die Ausstellung auch ein "Erfolg" war, ist noch schwer zu sagen. Die deutschen Karl-May-Interessierten - und das sind ihrer viele - sind mit unzähligen Veranstaltungen zum Karl May Jahr so sehr mit sich selber beschäftigt, dass ihnen der Weg nach Fribourg doch etwas zu weit schien oder - so meine Vermutung - der deutsche Horizont doch an der Grenze aufhört.
Selbst für die Schweizer ist der "Röstigraben" noch nicht ganz überwunden. Fribourg liegt zwar just an diesem Graben, aber eben - am Graben. Auf der französisch-sprechenden Seite ist Karl May so viel wie unbekannt, auf der deutsch-sprechenden Seite der Weg doch etwas weit. Wege sind eben in der "kleinen" Schweiz immer etwas länger.
Und doch: gesamthaft gesehen war die Ausstellung ein Erfolg. Ein Karl May Freund schrieb mir: "Bei meinem Besuch habe ich nur begeisterte und erfreute Besucher gesehen! .... Im Sommer bei schönem Wetter gibt es halt bessere Alternativen als ins Museum zu gehen. Zudem fiel ein Grossteil der Ausstellungszeit in die Sommerferien. Karl May hat aber doch eine Plattform gehabt, es gab Zeitungsberichte sogar mit Hinweisen auf der Frontseite! Die Reaktionen waren doch grösstenteils positiv."
Ohne den grossen Einsatz von Elmar Elbs wäre die Ausstellung nie zustande gekommen. Er war zwei Monate lang stets unterwegs, hat Referate organisiert und so ziemlich alle Werbetrommeln gerührt, die es zu rühren gab. Es hat sich letztlich gelohnt. Karl May hat sich von der interessantesten Seite präsentiert. Ich zitiere mich selber: "Mein Karl May - von erhaben bis kurios". Die Ausstellung hat den Beweis dafür geliefert.
Mir fiel die Aufgabe zu, die Ausstellung mit einem Referat über die Filme zu beenden. Über Filme zu referieren ist immer schwierig; Filme muss man sehen, hören, erleben. Deshalb habe ich viel Begleitmaterial (Aussagen, Interviews etc.) gezeigt und bin der Frage nachgegangen, warum die Karl-May-Filme so erfolgreich waren. Es gibt viele Spekulationen aber auch einige "harte" Fakten. Ich werde die wichtigsten Punkte zusammenfassend auf meiner Homepage veröffentlichen.
Einige Bilder vom letzten Tag (aufgenommen von Elmar Elbs:
Einladung zur Ausstellung:
Karl May
Phantast
vom 7. Juni bis 12. August
Vernissage: 16. Juni 18.00 Uhr
Träume Hier finden Sie laufend neue
Fiktion Meldungen, Berichte, Inhalte,
Illusionen Ergänzungen, Erklärungen
Veranstalter:
08. Juni 2012
Echo zur Karl-May-Ausstellung
Radio Freiburg vom 6. Juni 2012 - "Das Gutenbergmuseum widmet sich Karl May"
swissinfo.ch, blick.ch, volksblatt.li, news.ch (sda-Meldung)
vom 6. Juni 2012 - "Karl May im Freiburger Gutenberg Museum"
07. Juni 2012
Vernissage
Am 6. Juni hat die Vernissage stattgefunden. Es kamen etwa fünfzig Besucher, Karl May Freunde aus der ganzen Schweiz aber auch Freunde des Gutenbergmuseums und Interessierte aus der Umgebung. Die ersten Bilder der Ausstellung sind jetzt hier einzusehen. Sie können und dürfen auch kopiert und weiter verwendet werden.
Hier der Blog mit einer Einführung von mir zur freien Diskussion.
10. Juni 2012
Elmar Elbs, Luzern
Er ist der unermüdliche Initiator, wenn es irgendwo und irgendwann um Karl May geht. Auch jetzt – bei dieser Ausstellung im Gutenbergmuseum in Fribourg, die er nicht nur angeregt, sondern zum grössten Teil auch selber gestaltet hat. Als gelernter Buch- und Offsetdrucker steht er dem Buch und der typografischen Geschichte ganz nahe.
Vor zwanzig Jahren gründete er mit einer kleinen Gruppe in Rothenburg (LU) die „Schweizer-Karl-May-Freunde“, kein Verein, keine Statuten, vielmehr ein Freundeskreis von rund 100 Mitglieder, davon 66 in der Schweiz.
Als Referent, Organisator, Ideengeber und Freund kann man sich eine „Karl-May-Szene“ schon gar nicht mehr vorstellen, nicht nur hier in der Schweiz, im gesamten deutschsprachigen Raum.
Es ist ihm unter vielen andern Aktivitäten auch gelungen, den Nachweis für eine räto-romanische Karl-May-Übersetzung zu erbringen und ein Opernfragment des jungen Othmar Schoeck mit befreundeten Musikern der Öffentlichkeit zu präsentieren. Eine Ahnentafel Karl Mays, basierend auf den genealogischen Forschungen von Hainer Plaul, wurde bereits 1997 von Elmar Elbs grafisch und künstlerisch umgesetzt.2001 organisierte er - in Zusammenarbeit mit der Karl-May-Gesellschaft - den 16. KMG-Kongress zum ersten Mal in der Schweiz.
Seine Bibliothek - die weit über 400 Bücher von und zu Karl May zählt - besteht vor allem aus Primär- und Sekundärliteratur. Daneben gibt es aber auch viele Merchandise-Objekte wie Spielkarten, Telefonkarten Briefmarken, Gläser, Flaschen, Verpackungen, Gesellschaftsspiele, Sammelalben mit Bildern und vieles mehr.
25. Juni 2012
Markus Rudin, Basel
Ich war 12 Jahre als die Karl-May-Filme 1962 auch in die Schweizer Kinos kamen. Ich sah mir diese gerne an. Später, ich war schon verheiratet, kaufte ich mir alle 72 Bände vom Karl-May-Verlag Bamberg.
1997 kam ich zu den Schweizer-Karl-May-Freunden. Da erfuhr ich viel Neues und Interessantes. Meine Begeisterung war wieder geweckt.
Und wie es bei Fans ist, ich suchte nun nach den Raritäten und fand immer wieder wunderbare Stücke. Im Laufe der 15 Jahre habe ich mittlerweile ein ganzes Zimmer voll Karl-May-Schätzen aller Art.
Ich habe diese aber noch nie gezählt, aber ich schätze es sind an die 2000 Exponate.
Mein spezielles Sammelgebiet ist alles zu Sascha Schneider, den „Ich“-Ausgaben (Mays Autobiographie) und den Fremdsprachen, was ich
hier auch ausstelle.
15. Juni 2012
Willi Olbrich, Wil
Seit seiner frühesten Jugend ist Willi Olbrich, den Werken des Dichters und Volksschriftstellers Karl May sehr zugetan und heute noch - mit 78 Jahren - verdient auch der Mensch Karl May ungeschmälert seine grosse Zuneigung und Verehrung.
In der deutschen Literaturgeschichte ist Karl May ohne Zweifel ein Phänomen mit hoher Fantasiebegabung. Sein Leben ist geprägt von Höhen und Tiefen, was für Olbrich Grund genug war, sein Hobby „Leben und Werk Karl Mays" dem Autor zu widmen.
Durch seinen Vortrag „Karl May im Lande der Eidgenossen" im Jahr 2000 machte Olbrich eine interessante Entdeckung - die Verwandtschaft Karl Mays in der Schweiz mit den May-Nachkommen der Familie Hoppe!
Neben den prächtigen Sonderband „Auf Karl Mays Fährte" 2001, entstand auch das dramatische Hörspiel „Die Taschenuhr des Anderen". Dieses wurde am 2006 in Wien uraufgeführt, das indianische Märchen „Eulenträne" 2011 als Hörbuch vertont. Im Juli 2012 erscheint ein weiteres Hörspiel von Meike Anders (D), nach einem Text von Willi Olbrich mit dem Titel "Winnetous letzter Zweikampf“ Das Thema: Starb Winnetou, der berühmte Apatschenhäuptling, als Christ? Olbrich würde sich wünschen, dass nicht nur die Jugend, sondern alle Generationen wieder vermehrt Karl Mays Bücher lesen!
20. Juni 2012
Thomas et Gaby Maurer-Glaus, Malters
In ihrer Jugend waren Winnetou und Old Shatterhand in Büchern, Hörspielen und speziell in den Filmen ihre Helden. Dieses Stück Jugend haben Maurers sich erhalten und sammeln seit über 12 Jahren alles rund um die Winnetou-Filme. Neben Filmplakaten und Werbematerial beinhaltet die Sammlung Bücher, Postkarten, Autogramme, Fotos, Sammelbilder, Kalender, Spiele, Super-8 Filme, VHS, DVDs, LPs, Kassetten, CDs, Fotoromane, Zeitungsausschnitte, lebensgrosse Aufstellfiguren sowie ein detailgetreuer Nachbau von Winnetous Silberbüchse. Spezialitäten aus der Schweiz wie Kaffeerahmdeckeli, die Eikon-Alben und spezielle Druckerplatten runden die Sammlung ab. Anlässlich von Karl-May-Festen und Reisen an die Drehorte der Filme in Kroatien haben Maurers viele Gleichgesinnte im In- und Ausland gefunden, mit denen sie sich regelmässig treffen und sich gedanklich und sprachlich austauschen. Bei diesen Gelegenheiten haben sie verschiedene Stars aus den Filmen persönlich kennen gelernt. Inzwischen beteiligen sich auch die drei Kinder an der Sammlerei und Winnetou ist zu einem Hobby der ganzen Familie geworden.
30. Mai 2012
Peter Züllig, Bubikon
Jugendzeit! Winnetou war mein treuester Freund, Nscho-tschi meine erste Liebe, so wie Old Shatterhand wollte ich werden und Kara Ben Nemsi entführte mich in den Orient.
Studienzeit! Die Figuren von Karl May verblassten. An ihre Stelle traten andere Helden. Die verstaubten grünen Bände wurden entsorgt. Anstatt Karl May las ich lieber Karl Marx. Berufsleben! Meine Freunde kannten Winnetou nicht, meine Liebe wusste nichts von Nscho-tschi und Old Shatterhand hätte in meinem Beruf als Journalist wohl versagt. Alter! Irgendwann, irgendwo fiel mir „Der Schatz im Silbersee“ in die Hände. Mit dem Buch kehrte die Erinnerung kehrte zurück. Die Helden meiner Jugend waren in mir inzwischen erwachsen geworden. Als literarische Figuren konnte ich sie akzeptieren.
So lebt Karl May wieder in meinem Haus, in Form einer Sammlung von Büchern, Filmen, Spielen, Bildern, Gegenständen und Kuriositäten.
30. Mai 2012
„Karl May – Fantast, Träume, Fiktion, Illusion“
7. Juni bis 12. August 2012
Das Jahr 2012 steht ganz im Zeichen Karl Mays!
Sein Todestag jährte sich am 30. März 2012 zum 100sten Mal und liess die gut
gehüteten Erinnerungen vieler wieder aufleben: Karl May Bücher, die unter der
Bettdecke beim Licht der Taschenlampe bis noch spät in die Nacht hinein verschlungen wurden. Seine Winnetou-Filme mit Pierre Brice und Lex Parker, die
uns mit der berühmten Titelmelodie in die Ferne schweifen liessen.
Nun widmet das Gutenberg Museum diesem bekannten Mann und seinem vielseitigen Werk eine eigene Ausstellung. Diese zeigt anhand vieler Bücher, bekannter Illustrationen, gesammelten Werbeartikeln und Bucheinbänden, wie die Druckindustrie Einfluss auf Karl Mays Werk nahm. Jener verdankt nämlich einen grossen Teil seines Erfolges der aufblühenden Druckindustrie im 19. Jahrhundert. Das Gutenberg Museum, als schweizerisches Museum der grafischenm Industrie und der Kommunikation, verbindet seine dauerhaften Exponate mit den gesammelten Schätzen der Schweizer-Karl-May-Freunde und zeigt somit die verschiedenen Facetten des weltbekannten Autors.