21. Dezember 2017

 

Krippenfenster 2017

 

Das Krippenfenster gibt es nicht mehr. Die vielen die Häuser, Figuren und Gegenstände ruhen in rund 20 Bordeaux-Kisten im Keller. Die Sammlung ist nicht

                                                   aufgelöst, aber "eingemottet". Hier entsteht sie noch

                                                   einmal, aber rein virtuell.     

 

Auf dieser Seite der zweite Teil deer "vituellen Krippe" (von der zwanzigsten Szene und Geschichte bis zu Dreikönig)

Hier geht es zum ersten Teil der virtuellen Krippe (bis zur 20 Szene und Geschichte)

 

06. Januar 2018

Letzte Szene der virtuellen Santons-Krippe 2017:

Die heiligen Dreikönige

Als "Heilige Drei Könige" oder "Weise aus dem Morgenland" sind Suchenden in der Weihnachtsgeschichte von dem Evangelisten Matthäus (Mt 2,1-12). Eigentlich sind es keine Könige, sondern „Sterndeuter“ (im griechischen Ausgangstext 

Μάγοι, Magoi, wörtlich „Magier“), die durch den Stern von Betlehem zu Jesus geführt wurden.

Soweit der historische Hintergrund der Dreikönigstradition. Seit dem Mittelalter (erste Zeugnisse aus dem Jahr 1311) rankt sich um die Geschichte der drei Weisen ein reges Brauchtum, das  - in leicht variierten Formen - bis heute lebendig geblieben ist. Der 6. Januar – Dreikönigstag – ist inzwischen eher ein weltliches Fest (vor allem für Kinder) 


und längst nicht mehr Träger der christlichen Heilslehre. Der Dreikönigskuchen – allein in der Schweiz werden mehr als eine Million davon gebacken – ist über alle Konfessionen hinweg (auch nichtchristliche) ein lebendiges Brauchtum. Wer in seinem Kuchen den „König“ (eine eingebackene Figur) findet, darf für einen Tag König sein.

31. Dezember 2017

 

Die Szenen

 

Was die Santons-Krippe ausmacht, das sind die Figuren und die Szenen. Es ist ein Miniatur-Abbild der Provence, eher wie sie einst war, als wie sie heute ist. Dabei wird kaum auf logischen Ablauf, als vielmehr auf Stimmungsbilder geachtet. Vor allem aber hat sowohl das Einst, als auch das Heute ihren Platz. Wichtig sind auch die Landschaftsbilder - bei grossen Krippen erbaut, bei kleineren als Prospekt gemalt. Hier ein Reigen von Bildern, bei denen es um das Essen geht: vom Markt, der Mühle, dem Weinberg bis zum gedeckten Tisch. 

25. Dezember 2017

 

Der Ravi

 

Der Ravi darf in einer Santons-Krippe nie fehlen. Es ist die "provenzalische" Figur des "reinen Tors". 
Er hebt seine Arme zum Himmel als Zeichen des Freude und des Glücks. Es ist eine Körpersprache, die vor allem im Mittelmeerraum wohl bekannt ist. Sie müssen nicht sprechen, um auszudrücken. Der Ravi hat einen liebenswerten Charakter. Er wird oft auch "einfältig" bezeichnet. Früher hiess es, dass jedes Dorf seinen *Dorfidioten" hat; liebenswürdiger sein "Dorforiginal". Er ist ekstatisch (ekstatisch als "die Seele, die Gott begegnet". Er hat nichts anzubieten als sich selber. Im Dorf kümmert er sich um kleine Arbeiten (im Hof oder auf dem Feld). Sein Charakter von Bescheidenheit geprägt, von liebenswürdiger Naivität. Er ist einfach gekleidet, mit einer Mütze oder einen Hut auf dem Kopf. Er bringt nichts nichts zur Krippe als seine Freude. Er öffnet sein Herz und weist so auf den Weg der Glückseligkeit.

25. Dezember 2017

 

Die Santonskrippe

 

Jetzt steht auch die virtuelle Krippe. Sie wird hier stehen bis zu Maria Lichtmess (2. Februar) und dann wieder abgebaut. Das letzte Mal wird sie mit einer Szene des Einzugs der Heikligen Drekönige am 6. Januar ergänzt. 
Da die Krippe etwa 500 Figuren hat, werde ich hier - zwar nicht mehr jeden Tag - weitere Szenen und Figuren vorstellen. Vor allem auch eine Reihe der "klassischen" Santons-Figuren.

Krippenvernissage - als es die Krippenlandschaft in Bubikon noch gab
Krippenvernissage - als es die Krippenlandschaft in Bubikon noch gab

 24. Dezember 2017

 

Die Heilige Familie

 

 Von den allerersten Marseiller Krippen an wird die Heilige Familie meist am linken oder rechten Rand aufgestellt, obwohl sie (und der Stalll) eigentlich im Mittelpunkt stehen. Der Grund für diese Anordnung: es braucht genügend Raum für die  der Krippe installiert, damit die ganze Provenz zur Krippe ziehen können. Im Hintergrund umgibt die Krippe auf drei Seiten eine Landschaft, meist auf Leinen gemalt. In meiner Santonskrippe sind es Lichthäuser die in der Ferne leuchten.

 

In der Tradition der proven-zalischen Santonskrippe wird das neugeborene Kind erst heute, am am 24. Dezember in die Krippe gestellt. Und vielerorts - wie auch hier in der virtuellen Krippe - wird die schwan-gere die schwangere Maria "ausgetauscht". Die Darstellung der Heiligen Familie (Maria, 


Josef und Kind) war in der christlichen Kunst während Jahrhunderten ein zentrales Thema. Rechts ein Gemälde von Raffael (1483-1520), "Die Heilige Familie mit Lamm" (1504 - Privatbesitz). Am 24. Dezember wird in Familien, welche die alten Traditionen noch pflegen, die Krippe noch fertiggestellt und zum ersten Mal mit allen Figuren (Santons) - und vor allem auch mit der "Landschaft" (Prospekt) - Sie wird nur noch am 6. Januar, Tag der Dreikönige, oft sehr prunkvoll, ergänzt, und bleibt - traditionell - bis zu Maria Lichtmess - 2. Februar - aufgestellt..

Die Krippe wird jedes Jahr aufs Neue geschaffen. Figuren und Zubehör werden aus den Schachteln und Kisten geholt. Am 1. Dezember, manchmal schon vorher, wird eine Ecke im Zimmer, ein Tisch, oder wie hier ein ganzes Zimmer freigeräumt für den Aufbau der Krippenlandschaft.

Darstellungen der Weihnachtsgeschichte (Geburt ChristiAnbetung der HirtenAnbetung der Weisen aus dem Morgenland, Flucht nach Ägypten), wird in der Santonskrippe durch einen schon fast riesigen Aufmarsch provenzalischer Folklore ergänzt. Dies ist ein Relikt aus der Zeit nach der Französischen Revolution, als öffentliche, wie auch private Krippendarstellungen verboten waren. Die im Christentum verankerte Krippendarstellung wandelte sich zur Darstellung der Provence und zum provenzalischen Fest.Anna, Marias Kusine Elisabet und deren Sohn Johannes der Täufer dargestellt. Anna selbdritt ist eine Darstellung der Anna mit Maria und dem Jesuskind. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts kommt die Heilige Sippe als Bildtypus auf.

Die Santons sind immer auch Zeugen der provenzalischen Geschichte. Keine Krippe gleicht einer anderen, weil jedes Jahr diese Geschichte aufs Neue nachspielt wird. Es ist eine  idealisierten Wiedergabe eines provenzalischen Dorfes, wo jeder Bewohner, aber auch ihre Haustiere ihren angestammten Platz einnehmen. Dazu gehört die Darstellung des alltäglichen Gemeindelebens mit Dorfhäusern, Brunnen, Dorfbackofen, Mühle, Schnee, Kiefern und Olivenbäumen. Natürlich fehlt auch der Stall nicht, mit dem Jesuskind, der Jungfrau Maria, Josef. Darüber thront der Komet, der später den drei Königen und den Menschen den Weg weisen soll. 

Eine Besonderheit der Santonskrippe ist die weitgehende Typisierung der einiger Figuren., nicht nur jener, die im Heilgeschiehen vorkommen. Da sind zum Beispiel "der Ravi", der Blinde mit Kind", die Frau mit dem Bettwärmer, die Seifenfrau, die Lavendelfrau, die Zitronenhändlerin…

 eine Vielfalt, die das wohlvertraute tägliche Leben bis ins letzte Detail erzählen und die Farben der Provence lebendig werden lässt. Marius, dieser redegewandte Jäger, stammt sicherlich aus der Erzählung von Alphonse Daudet, „Tartarin de Tarascon“. Franziskus von Assisi in seiner naturgetreuen Mönchskutte gesellt sich zu den Besuchern der Krippe. Er ist der Schutzheilige der Santonniers. Zum arbeitenden Volk gehören u. a. der Mann mit dem Wasserkrug, der Fassbinder, der Sattler, der Zigeuner mit seiner Gitarre, der Maroniverkäufer, der Glaser, der seine Dienste lauthals in den Straßen anbietet, usw.: Ich werde in der nächsten Zeit - bis dreikönig - noch einige dieser Figuren hier vorstellen.

23. Dezember 2017

 

Die Hirten

 

Ein Engel erschien und sprach zu den Hirten: "Fürchtet euch nicht, Ich habe eine frohe Botschaft zu verkünden.Heute wurde in Betlehem ein Kind geboren. Freuet euch, es ist Gottes Sohn. Er liegt in einem Stall, in einer Krippe, in Windeln gewickelt."  

"Maria, die kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes stand, und ihr Ehemann Josef mussten in dessen Heimatstadt gehen, um sich zählen zu lassen. Weil für sie kein Platz in der Herberge war, gebar Maria ihren Sohn in einem Stall, wickelte das Kind in Windeln und legte es in eine Krippe. Und  es waren Hirten in demselben es waren Hirten in der 


Gegend auf dem Felde, ... die hüteten des Nachts ihre Herde", so beschreibt der Evangelist Lukas das Geschehen der Nacht von der Geburt Jesus.. Die Hirten sind bis heute so etwas wie die Helden der Weihnachtsgeschichte. Sie berufen sich noch immer voller Stolz auf die Hirtengestalten aus der Bibel.

Also machten sich die Hirten auf, den Stall zu suchen. Sie fanden alles so, wie es der Engel gesagt hat.In eiem Stall lag in einer Krippe, in der sonst das Vieh frass, ein Kind in Windeln gewickelt. Die Hirten Knieten nieder und beteten. Sie erzählten Maria und Josef, was ihnen der Engel gesagt hat.Maria hörte ihnen aufmerksam zu und bewahrte die Worte des Engels in ihrem Herzen. (Nacherzählt von Dörte Beutler)
Dazu ein Text-Auszug aus "Der Tagesspiegel" vom 22.12.12): "Dort, im Geburtsort Jesu, erhalten die Straßen und Gassen im Dezember ihren weihnachtlichen Glanz durch kitschige Nikoläuse, viel zu bunt geschmückte Tannenbäume und blinkende Lichter. Man erwartet hier wie immer zur Geburtsnacht Jesu tausende Touristen. Und während sich in Bethlehem der Brauch in jedem Jahr wiederholt, neigt sich im fünf Autominuten entfernten Beit Jalla der Brauch der Schafhaltung in Sarras’ Familie ganz still und leise von Jahr zu Jahr ein Stückchen weiter dem Ende zu.

Sein Großvater hatte schon Schafe, ebenso sein Vater. Die beiden Hirten hatten noch von der Zucht und vom Verkauf von Joghurt und Käse gelebt. Carlos Sarras konnte die Schafe nur noch als Hobby neben der Arbeit in einer Petroleumraffinerie und bei der Polizei in Jordanien halten. Damals ist er nur übers Wochenende nach Hause gekommen, doch die Schafe hat er nie aufgeben.

Und so geht es überall. Es ist der Untergang eines jahrtausendealten Berufsstandes, dessen Abbilder sich zu Weihnachten auf Milliarden Krippen weltweit wiederfinden, aber in der wirklichen Welt keinen Platz mehr haben."

22. Dezember 2017

 

Ochs und Esel

 

Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas (Lk 2,1–20) erwähnt die Futterkrippe, in die das neugeborene Kind gelegt wird, jedoch keine Tiere. Erst das wahrscheinlich nach 600 entstandene Pseudo-Matthäus-Evangelium entzhält eine Ausschmückung der Geburtsgeschichten: „Am dritten Tag nach der Geburt des Herrn verließ Maria die Höhle und ging in einen Stall.".

Andere Auslegungen bezeichnen den Ochsen als „rein“ und Sinnbild des Christentums und den Esel als „unrein“ und Verkörperung aller heidnischen/andersgläubigen Völker. Beide Tiere gelten als sogenannte Lastentiere und sollen verdeutlichen, dass auch Jesus die Lasten seiner Mitmenschen übernahm.

Es gibt viele Auslegungen und natürlich auch Legenden und Geschichten über die beiden "prominenten" Tiere so nahe bei der Krippe. Eine dieser Geschichten stammt von Pfarrer von Euw aus Morschach. 

"Als Jesus mit Maria auf dem Weg nach Bethlehem war, rief ein Engel die Tiere heimlich zusammen, um einige auszu-wählen, der Heiligen Familie im Stall zu helfen. Als erster meldete sich natürlich der Löwe: "Nur ein König ist würdig, dem Herrn der Welt zu dienen", brüllte er, "ich werde jeden zerreißen, der dem Kinde zu nahe kommt!"

 

"Du bist mir zu grimmig", sagte der Engel.

Darauf schlich sich der Fuchs näher. Mit unschuldiger Miene meinte er: "Ich werde sie gut versorgen. Für das Gotteskind besorge ich den süßesten Honig und für die Wöchnerin stehle ich jeden Morgen ein Huhn!"

"Du bist mir zu verschlagen", sagte der Engel.

Da stelzte der Pfau heran. Raschelnd entfaltete er sein Rad und glänzte in seinem Gefieder. "Ich will den armseligen Schafstall köstlicher schmücken als Salomon seinen Tempel!"

"Du bist mir zu eitel", sagte der Engel.

Da kamen noch viele und priesen ihre Künste an. Vergeblich. Zuletzt blickte der strenge Engel noch einmal suchend um sich und sah Ochs und Esel draußen auf dem Felde dem Bauern dienen. Der Engel rief auch sie heran: "Was habt ihr anzubieten?" "Nichts", sagte der Esel und klappte traurig die Ohren herunter, "wir haben nichts gelernt außer Demut und Geduld: Denn alles andere hat uns immer noch mehr Prügel eingetragen!" 

Und der Ochse warf schüchtern ein: "Aber vielleicht könnten wir dann und wann mit unseren Schwänzen die Fliegen verscheuchen!"

 

Da sagte der Engel: "Ihr seid die richtigen!" 

Und der Ochse warf schüchtern ein: "Aber viel-leicht könnten wir dann und wann mit unseren Schwänzen die Fliegen verscheuchen!"


Da sagte der Engel: "Ihr seid die richtigen!" 

21. Dezember 2017

 

Der Imker

 

Die Imker ziehen oft mit ihren Völkern von Ort zu Ort, jährlich Tausende von Kilometern: „abseits von den grossen Strassen, oft auf beschwerlichen Wegen. Dies meist nachts, wenn die Bienen in ihre Bienenstöcke zurückgekehrt sind (dies sind die sog. Bienenwande-rungen, die "transhumances").

Der Imker muss zur rechten Zeit seine Bienen am richtigen Ort platzieren, um bestimmte Honigsorten zu ernten und Hunderte von Bienenvölkern regelmäßig auf Gesundheit und Erntefortschritt kontrollieren“.

Akazienhonig, Baumheidehonig, Edelkastanienhonig, Erdbeerbaumhonig, Lavendelhonig, Macchiahonig, Pinienhonig, Thymianhonig… Die Bienen in der Provence haben nur sehr kurze Winterruhe. Die Provence ist der Honiglieferant Frankreichs. Hier werden jährlich mehr als 


zweitausend Tonnen Honig von gut viertausend Winzern geerntet.Der Imker gehört also zur Provence. Die Berufswinzer (es sind etwa 300) arbeiten meist schon in der x-ten Generationen mit Bienen. 

Auf jedem provenza-lischen Markt finden wir die Produkte der Bienen: Honig, Pollen, Wachs, Gelée Royale, ab und zu sogar Propolis (Kittharz) und Bienengift. Der Imker und sein Berufsstand gehören also in jede Santonskrippe.