Constantin Polastri

Der Künstler 2008 (Foto: Verena Schoder)
Der Künstler 2008 (Foto: Verena Schoder)

07.  Mai 2017

 

Zur Ausstellung in Rapperswil

 

Eine Besprechung, Gedanken zum Künstler, Erinnerungen, Bildmaterial etc. wird hier in Kürze eingestellt. 

 

Hier der Link zum Ausstellungs-Programm der  der Alten Fabrik in Rapperswil

 

Hier der Link zu Bilder und Fotos von Constantin Polastri (auf Facebook)

07. Mai 2017

 

Hommage an Constantin Polastri
(1933-2009)

 

Ausstellung in der Alten Fabrik in Rapperswil
vom 05. Mai - 21. Mai 2017

 

 

Eine Ausstellung von Marco und Diana Pollastri und der Gebert Stiftung für Kultur.

Öffnungszeiten: Mittwoch, 12.00–18.00 Uhr / Samstag und Sonntag, 11.00–17.00 Uhr.

Öffentliche Führung: Sonntag, 7. Mai, 14.00 Uhr. Finissage; Sonntag, 21.  Mai, 11.00–18.00 Uhr  Eintritt frei 

08. Mai 2017

 

Ausflug in eine Vergangenheit,

die Gegenwart ist

 

von Peter Züllig

 

Die Vergangenheit: sie liegt rund fünfzig Jahre zurück. Ich bin 29 Jahre, studiere Kunstgeschichte und arbeite als freier Reporter beim damals noch sehr jungen Fernsehen. Jona-Rapperswil ist meine private Welt. Es ist die Zeit des Aufbruchs, der Jugendunruhen, der Reisen, des politischen Kampfes, des Glaubens an eine Zukunft, die nicht in der Mittelmässigkeit und im Mief der «wehrhaften Schweiz» erstickt.

Die Gegenwart: eine Ausstellung in der «Alten Fabrik» in Rapperswil, das jetzt Rapperswil-Jona heisst. Ausgestellt werden Bilder von Constantin Polastri, der damals zu «meiner Joner-Welt» gehörte.  Während wir uns lautstark zu Wort meldeten, eine progressive «Kunstgilde» gründeten, neue Welten bauen wollten, ab und zu sogar Steine warfen, malte Constantin Polastri – still und leise – seine eigene Welt in einem kleinen Haus über dem Zürichsee, mit Pinseln und Farben.

Er – Constantin Polastri – war der Ruhige, der Leise, ab und zu mit lauten Farben; wir waren die Lauten, die Getriebenen, die den Marsch durch die Institutionen antreten wollten. Und heute – in der Gegenwart – rund 50 Jahre später - was ist geblieben? Es sind die Werke von Constantin Polastri, seine Bilder, seine Welt in Farben. Sie lassen sich noch immer zeigen, bestaunen, erfahren, natürlich auch kritisieren. Man kommt aber nicht an ihnen vorbei, weil sie bewegen, nicht sich selbst bewegen, vielmehr die Betrachter.

Auf eine kurze Formel gebracht: es ist eine schöne Welt, die heute noch schön ist, auch wenn sie schon immer schöner war als die Realität. Dies wollten wir damals nicht wahrhaben, wir fanden es verdächtig. Und blieb Polastri –  in unserem Aufbruch (auch in der Kunst) – ein Aussenseiter, der Erfolg hatte. Das war besonders verdächtig. Trotzdem war ich oft oben, bei ihm, im Gespräch, bei einem guten Tropfen, beim Ruhenden, der (das erlebte ich da) auch ein Getriebener war. Das Schöne und das Laute in Konspiration.

Die Gedächtnisausstellung, der Künstler ist 2009 gestorben, präsentiert eine Vergangenheit – das Damals – und zwar in Bildern, die nicht so leicht vergänglich sind. Vielleicht sind sie vielfach vergessen, in der heutigen Bilderflut untergetaucht.  Der Maler ist aber auch gegenwärtig in einem kurzen Fernsehbeitrag – in einem Gespräch um Kunst – das ich 1968 am Tisch in Polastris Stube, mit Freunden, geführt und aufgezeichnet habe. Ich erinnere mich: Polastri wollte nicht interviewt werden, er wollte malen, nicht reden, seine Bilder zeigen, seine Welt reden lassen, sie nicht erklären.

So kam – vor fast fünfzig Jahren – dieses kleine Dokument (Sendezeit etwa 3 Minuten) zustande: Rauchende junge Menschen, in einer Antiquität atmenden Stube, die sich über Kunst unterhielten. Darunter ich – der Fragende, und Costantin Polastri der Gefragte. Plötzlich wird das Dokument – damals noch schwarz-weiss, Farbfernsehen gab es noch nicht – inmitten farbigen Bildern. Gegenwart und Vergangenheit. Das Gestern wird zum Heute, die Vergangenheit zum Jetzt, das Rückwärtsgewandte – so argwöhnten wir damals – zum Bleibenden.

N.B.

Gestern – am Tag dieser, meiner Begegnung mit Vergangenheit - hat ein Drittel aller Franzosen für die äusserste Rechte gestimmt, für den Front National, für die Ewig- Gestrigen.  Auch dies ist ein Stück Gegenwart (nicht nur in Frankreich, auch in der Schweiz). Ein Künstler hingegen – weltgeschichtlich nur eine winzige Episode – vermag hingegen zu zeigen, dass das Gestrige auch das Heutige sein kann. Aber nur dann, wenn nicht nur das Bisherige, die Verbohrtheit in Vergangenheit, gepriesen wird, sondern auch das. was  - trotz aller unschönen Realität - immer schön ist und bleibt, und in ihrer künstlerischen Umformung auch immer wieder bewegen kann.

08. Mai 2017

 

Berichte zur Ausstellung

 

Zürichsee-Zeitung vom 07. Mai 2017: 

Hommage an Constantin Polastri
Den Bericht hier lesen

Diana und Marco Pollastri luden in die Alte Fabrik, zur Vernissage der Ausstellung über das Schaffen ihres Vaters.

08. Mai 2017

 

Constantin Polastri

Eine Monografie seines künstlerischen Schaffens

 

AS Verlag, Zürich
2003 (zu seinem 70. Geburtstag)

ISBN 3-905111-17-g

 

2003 feiert der Maler Constantin Polastri seinen 70. Geburtstag - Anlass für eine umfassende Monografie seines reichen künstlerischen Schaffens. Seine Farbkompositionen sind ein Genuss für Augen, die das Schöne sehen wollen; die Bilder strahlen eine Lebensfreude aus, die den Betrachter mit unmittelbarer Kraft berührt.

 

Der Bildband ist noch zu kaufen. Online, auf Bestellung in Buchhandlungenund auch an der Ausstellung.

Samstag, 6. Mai bis 
Sonntag, 21. Mai

AUSSTELLUNGSRAUM

HOMMAGE AN CONSTANTIN POLASTRI

Foto Credit: © zVg Pollastri
Foto Credit: © zVg Pollastri

Einblicke in das Leben und Schaffen
Constantin Polastri (1933-2009) war ein über Rapperswil hinaus bekannter Kunstmaler, der ein aussergewöhnliches Leben führte. Seine Bilder widerspiegeln eine ungewöhnlich tiefe Liebe zur Farbe, die sich in harmonischen, lichtdurchfluteten Gärten, Landschaften, Stillleben und Akten ausdrückte. Licht und Wärme war es, was Polastri zum Leben brauchte. Obwohl in die harte Realität der Kriegsjahre hineingeboren und als Verdingkind aufgewachsen, wusste er früh, dass er Maler werden würde. Gezeigt werden gross- und kleinformatige Gemälde aus allen Schaffensabschnitten. Zum ersten Mal wird zudem eine Auswahl an Skizzen und Aquarellen öffentlich gezeigt.
Eine gemeinsame Ausstellung von Marco und Diana Pollastri und der Gebert Stiftung für Kultur

Eröffnung Freitag, 5. Mai, 19.00 Uhr
Dauer Ausstellung Samstag, 6. Mai bis Sonntag, 21. Mai
Öffnungszeiten  Mittwoch 12.00 – 18.00 Uhr / Samstag und Sonntag 11.00 – 17.00 Uhr
Öffentliche Führungen Sonntag, 7. Mai, 14.00 Uhr
Finissage Sonntag, 21. Mai, 11.00-18.00 Uhr
Preise Ausstellung Eintritt frei