Fernsehen

04. Oktober 2020

 

Gesehen:

 

Happy Birthday

Paola Felix!

 

Eine Samstagabendsendung zu ihrem 70. Geburtstag
SRF am 03. Oktober 2020 um 20.00 Uhr

Zusammen mit Moderatorin Sandra Studer begibt sich die Sängerin und Moderatorin auf eine Reise der besonderen Art: Ein Roadtrip quer durch die Schweiz wird gleichzeitig zu einer Zeitreise durch Paolas Leben.

Paola Felix  (Foto: Printscreen SRF)
Paola Felix (Foto: Printscreen SRF)

Ein Abend mit Paola. Mit Paola, dem Schweizerstar von einst, der Schlagersängerin und Entertainerin. Unvorstellbar, all die Jahre schon vor sechzig, dreissig, zwanzig… Eigentlich auch noch heute. Paola in meiner Stube, stundenlang, zwar nur am Fernsehen. Trotzdem, unvorstellbar. Schlager, so gar nicht mein «Geschmack». Einst hätte ich wohl gelästert, gespuckt oder ganz einfach den Sender gewechselt. Gestern bin ich geblieben. Was ist passiert? Altersmilde, Sinneswechsel, Langweile? Einen ganzen Samstag-Abend mit Paola, unvorstellbar. Ich glaube, der Antrieb war die Nostalgie? Grosse (und kleine) Samstag-Abendkisten am Bildschirm. Als nur vier, fünf Sender empfangen wurden. Zwei, drei mit

der gleichen aufwändigen Show. Eurovision. Ein Stück Fernsehgeschichte. Das hat mich immer fasziniert. Der Aufwand, die Mache, die Illusionswelt. Nicht der Inhalt, nicht die kleinen und grossen Stars. Erinnerungen an die Zeit, als das Fernsehen «laufen» lernte. Dazu gehörte auch Paola und ihr Mann, Kurt Felix. «Teleboy», «Verstehen sie Spass», «Supertreffer», das waren «Meilensteine», nicht nur der Fernsehunterhaltung, der Gestaltung, Entwicklung und Präsentation des (noch jungen) Fernsehens. Mittendrin Paola, die als Teenager 1969 erstmals auf der grossen Welt-Showbühne stand. «Bonjour, Bonjour», fünfter Platz am «Grand Prix Eurovision» in Madrid. Elf Jahre später heiratete sie dann «ihren Kurt» und stand mit ihm zusammen – zehn Jahre - auf den deutschen Fernseh-Show-Bühnen. Wie gesagt, das Showtreiben hat mich wenig berührt, es sei denn, die Machart, das Erfinden und Erproben von Unterhaltungssendungen (die damals noch «Strassenfeger» waren), das Erzählen am Fernsehen, die Dramaturgie einer Sendung, die optische Gestaltung… All das hat auch mein bild-journalistisches Gestalten am Fernsehen beeinflusst, geprägt. Deshalb habe ich wohl gestern Paola in meiner Stube empfangen.

Und? Hat es sich gelohnt? Bald waren es nicht nur die Nostalgie-Häppchen, die mich fasziniert haben. Die Sendung selber, die Art, wie man einem Menschen (der in der Öffentlichkeit bekannt ist) begegnet. Wie man eine «langfädige» Geschichte gliedert und so erzählt, dass sie spannend bleibt, inmitten einer Show-Welt – wo vieles, fast alles, geplant und arrangiert wird. Wo der öffentliche Auftritt zum Beruf gehört. Wo das Buhlen um die Gunst des Publikums das Wichtigste ist. Wo dauernd auf Schlagzeilen hin gearbeitet wird… Show und Natürlichkeit, zwei Aspekte, die sich kaum vertragen. Trugbilder verträgt eine echte Begegnung – Star und Publikum – nur schlecht. Das spürte man in vielen arrangierten Szenen der Begegnung mit Paola auf Schritt und Tritt. Vieles – vom Frühstück im Hotel bis zum Vespa-Fahrer (auch ein Promi) auf der Gotthardhöhe – wirkte gestellt, herbeigezerrt, showmässig arrangiert. Doch es störte – ich wundere mich noch

immer – nur ganz wenig, kaum. Allzu krasse Arrangements wurden überspielt vom munteren Erzählen, durch eine Erzählidee, die man sonst in fast allen «Homage-Sendungen» vermisst. Da wurde – trotz der Flut von Einspielungen – nicht Szene um Szene aufgereiht, sondern entwickelt, in einen Ablauf gebracht. Da suchte man das Heil auch nicht in einer «clipigen» Gestaltung, wie dies heute bis tief in die Informationssendungen üblich ist. Man liess die beiden Protagonistinnen – Paola und Interviewerin (Sandra Studer) – fragen, erzählen, Episoden zu Geschichten werden lassen. Man hatte eine Erzählidee und verliess diese nicht, auch wenn sich Hindernisse in Form von arrangierten «Überraschungen» in den Weg stellten.

 

Es ist nicht nur die Nostalgie, es ist nicht das inhaltliche Interesse, es ist nicht der umkreiste «Star» (der vor dreissig Jahren die Showbühne verlassen hat und jetzt siebzig geworden ist) die mich am Bildschirm gehalten haben. Es sind die beiden Grundvoraussetzungen der audiovisuellen Kommunikation (ob TV, Computer oder Kino), welche die Sendung getragen haben. Das eine ist die Idee, die in oder hinter jedem (sinnvollen) Erzählen ordnend wirken muss. Das andere das Erzählen selbst, das sich immer wieder in «Geschichten» kleidet. «Geschichten» sind nicht Aufzählungen, sondern Erzählungen – Erzählungen haben immer einen Ablauf – aus dem Leben, aus dem vergangenen, dem gegenwärtigen und dem zukünftigen. In diesem Fall dominierte das Vergangene. Die Idee war, es zurückzuholen in die Gegenwart einer gestalteten (konstruierten) Sendung. Und dies «funktioniert» auch dort, wo der Inhalt auf Desinteresse, Skepsis oder gar Ablehnung stösst.

Peter Züllig

20. September 2020

 

Vico Torriani – Zwei Spuren im Schnee

 

Dokumentarfilm von Felice Zenoni

Ausgestrahlt am 20. September 2020 um 18.15
auf SRF 1

Printscreen: SRF
Printscreen: SRF

Meine erste Begegnung mit Vico Torriani. Das war 1955, ich war kaum 16 und bis über beide Ohren verliebt. Da schrieb ich dem Wunschkonzert-Onkel auf «Radio Beromünster» und bat ihn, doch bitte die beiden Schneespuren von Vico für "meine"  Margrit aufzulegen. Mein inniger Wunsch wurde erfüllt. Ich sass mit hochrotem Kopf in der Stube meiner Grossmutter (einen eigenen Radio hatten wir noch nicht) und fühlte mich über-glücklich, aber auch ertappt in Sachen Herzensangelegenheit. Dies war die erste und (fast) einzige Fernbegegnung mit Vico Torriani. Rasch fühlte ich mich der Schnulze entwachsen und liess den «singenden Botschafter» der Schweiz fernab von meinen (eingestandenen) Gefühlen singen, tanzen und fröhlich sein. Seine Schlager, seine Filme waren ja so etwas von Kitsch. Puh…

Bild: SRF
Bild: SRF

(Fortsetzung)

Allerdings bin ich ihm dann noch einige Mal «fernbegegnet», in der Pionierzeit des Fernsehens. Bei der ersten interaktiven grossen Fernsehkiste «Der goldene Schuss» oder bei der ersten Fernseh-Kochsendung überhaupt oder als Moderator (oder Gast) aufwendiger Fernsehshows, vor allem in Deutschland (auf den einzigen zwei deutschen Kanälen, die bei uns damals zu empfangen waren). Fernsehgeschichte eben.

Nun wäre Vico Torriani, Showman und Fernsehpionier, hundert Jahre alt geworden. Seit 22. Jahren tot, aber immer noch lebendig in der Erinnerungen der älteren Generation. Der Jugend, die das Fernsehen inzwischen verzweifelt sucht, ist längst weiter gewandert. Für sie sind schon die Beatles musikalische Urahnen. Das Schweizer Fernsehen aber gedenkt – so viel fühlt es sich einer älteren Sehgeneration verpflichtet – mit einer Dokumentation. Nicht in den traditionellen Programm-Zeiten von DOKU und nicht in Doku-Länge, nur 35 Minuten, am sonntäglichen Vorabend, umrankt von einem Schweizerfilm mit Vico Torriani, schwarz-weiss, aus den 60er-Jahren. Pflicht erfüllt!

Doch die Dokumentation – gestaltet von Felice Zenoni – verirrt sich nicht in der Fülle von Archiv-Material. Liefert nicht die sonst üblichen biographischen Aufzählungen – von der Geburt bis zum Tod, sondern erzählt eine Geschichte. Die authentische Geschichte vom Nachlass des Entertainers. Erinnerungsstücke, die nun, zweiundzwanzig Jahre nach dem Tod von Vico Torriani, in seine ursprüngliche «Heimat», ins Engadin, gebracht werden. Die Tochter verabschiedet sich vom Show-Erbe ihres Vaters. In diese Erzählung eingebettet, geordnet und sinnstiftend eingestzt, bekommen die Ton- und Bild-Dokumente eine neue Bedeutung, Es sind nicht bloss Aufzählungen – sie werden vielmehr selber zu Erzählungen, Zeugnisse aus einer anderen Zeit, aus rund fünfzig Jahren Show-Geschichte und Show-Entwicklung. Da wird aus dem Dokument – es mag noch so sentimental und kitschig sein – ein Zeitzeuge, erhellend, unterhaltend, aber auch mit gebührender Anerkennung und Dank an eine Persönlichkeit, die das neue "Unterhaltungsmedium" Fernsehen entwickelt und mitgestaltet hat.

Printscreen SRF
Printscreen SRF

Felice Zenoni ist Gestalter, nicht ein «Erinnerungs-Producer», der im reichhaltigen Material nur die Attraktivität und Exotik sieht, ordnet und präsentiert. Er nutzt die vielen Ton- und Bild-Dokumente zum Erzählen, um nicht nur der Sache, auch einem Menschen näher zu kommen. Nicht um nur in Erinnerungen zu schwelgen, sondern um Dokumente zu Zeugen zu machen. Unabhängig davon, wie man zur Welt des Schlages steht und das Showbusiness sich verändert hat. Dass er dies als Filmautor kann (und will) hat er jüngst schon bei den Dokumentationen «Heidi Abel – Licht und Schatten einer TV-Pionierin» und in «Das Doppelleben eines Polizeispitzels» eindrücklich gezeigt. Spuren gibt es eben nicht nur im Schnee, Spuren gibt es auch in der Erinnerung, die zum geschichtlichen Bewusstsein führen (können). Jedenfalls wenn sie nicht so flüchtig sind wie Schneespuren.

15. Mai 2020

 

Gesehen:

 

Das Doppelleben eines Polizeispitzels
Die Zürcher Jugendunruhen 1980)

                                                  Dokumentation ausgestrahlt auf SF 1 am
                                                  14. Mai 2020

Aufmarsch der Polizei     (Screenshot SRF)
Aufmarsch der Polizei (Screenshot SRF)

Es war eine "verrückte" Zeit, vor allem in Zürich. Opernhauskravalle. Ich war zu dieser Zeit verantwortlicher Leiter der Regional-Sendung «DRS aktuell» (heute «Schweiz aktuell») beim Schweizer Fernsehen und hatte viele der in der Dokumentation gezeigten Bilder und Szenen zu verantworten. Unsere Filmteams»  waren ifast täglich vor Ort und erzählten, berichteten und liessen sich durchaus auch mal von der Stimmung leiten. Von der Wut, wenn sie verhaftet wurden, denn sie in den Gummihagel gerieten oder an ihrer Arbeit – der Berichterstattung – gehindert wurden.

Vor dem Opernhaus (Screenshot SRF)
Vor dem Opernhaus (Screenshot SRF)

30. Mai 1980 - In Zürich vor dem Opernhaus eskaliert die Situation. Eigentlich war die Musikwelt geladen, um das für 20 Millionen renovierte Obernaus feierlich einzuweihen. Die Gäste kamen - in ihren Roben. Aber auch die Jugend kam und schliesslich auch die Polizei, mit mit Schutzschildern, Knüppeln, Gummigeschossen. Die Gewalt eskalierte.Wen historische Ereignisse in

Dokumentationen am Fernsehen

«aufgearbeitet» werden, ist dies nicht der richtige Ort und der richtige Zeitpunkt um Dinge grundsätzlich zu Hinterfragen oder gar Anklage zu erheben. Es geht darum – in diesem Fall nach 40 Jahren – Vergessenes, Verdrängtes, Vergangenes hervorzuholen und in dokumentarischen Bildern und Tönen aufleben zu lassen. Einerseits für die, welche damals irgendwie dabei waren, oder es damals haben. Andererseits für eine Generation, die Ereignisse nur vom «Hörensagen» kennen und sich gar nicht vorstellen können, wie es damals war.

Skandalsendung mit Herr und Frau Müller  (Screenshot SRF)
Skandalsendung mit Herr und Frau Müller (Screenshot SRF)

Das es dabei auch eine Dramaturgie braucht – einen verständlichen und spannenden Ablauf, eine klar definierte Sichtweise – um nicht nur einen historischen Flicken-teppich zu präsentieren (wie dies leider bei Dokumen-tationen so oft geschieht), ist die eigentliche Leistung, wenn das Erinnerungsstück gelingen soll. Dabei ist die Gefahr, dass die «Dabeigewesenen» schon rasch in ihre eigenen schönen oder auch schreckliche Erinnerungen versinken und in die Denkmuster von einst verfallen.

Und für all die «Spätergeborenen» bleibt vieles unverständlich, denn es war «eine andere Zeit».  Vieles von dem, was heute selbstverständlich ist, war damals unverständlich, ja undenkbar. Ein «kindische Gebaren der 80er-Bewegung», wie es der Kritiker in den Blättern der «CH Media» (NZZ) formuliert und sich über «die Selbstgefälligkeit der Alt-Aktivisten nervt» und gleich in das alte Schema von «links und rechts». Ein Schema, das gerade die 80-Bewegung mit ihrer Kreativität -  hier «als kindisches Gebaren taxiert» - zu durchbrechen suchte. Gründlicher kann das Zeitdokument nicht missverstanden werden.

Die Gegenspieler: Chaot und Spitzel
Die Gegenspieler: Chaot und Spitzel

Da begegnen sich zwei Gegenspieler von einst – Polizist und Chaot – nach vierzig Jahren in einem Film und sie können miteinander reden. Zwar hat jeder seine eigenen Erfahrungen und eigene Sichtweisen. Doch sie, die ein-stigen Feinde, begleiten die Zuschauer gemeinsam an die wichtigsten Orte des Geschehens. Dabei waren Spitzel (der Polizist im Film war ein Spitzel) in den Augen der Bewegten verhasster als all die knüppelnden Polizisten. 

«Erkannte damals die Politik die Zeichen der Zeit nicht?» Die Frage ist berechtigt – heute genau so wie damals. Der Film zeigt was damals aufgebrochen wurde – unideologisch, unkommentiert, aber von Beteiligen erlebt – und deshalb erlebbar. Sofern man bereit ist, hinzuhören und -sehen und nicht gleich argwöhnt, das Fernsehen habe sich schon wieder «von Links übertölpeln lassen».

Tatsächlich hat jede gute audio-visuelle Schilderung – dargeboten am Fernsehen, unter dem Qualitätszeichen «Dokumentarfilm» - eine eigene starke Kraft. Die Kraft der Authentizität. Wenn sich dazu noch Täter und Opfer in ihren eigenen (oft wechselnden) Lebensrollen begegnen und bereit sind – ohne Scheuklappen – einander zu erzählen und zuzuhören, entsteht das, was Ideologen nicht schätzen, weil es nur schwer in Richtig und Falsch einzuteilen ist, dafür aber der Wirklichkeit – wie immer diese auch erlebt wird oder wurde - viel näher kommt.

Jetzt – vierzig Jahre später – bin ich all dem wieder begegnet. Jetzt aus totaler Distanz. Tatsächlich – so war es, so wurde es erlebt, von denen, die in irgendeiner Art darin verstrickt waren. Die beiden Gegenspieler im Film – vereint – haben eine wichtige Dimension mehr gebracht als nur die Rekapitulation des Geschehens. Sie haben Hintergründe aufgezeigt und klar gemacht, die in dieser Prägnanz in Zeitschilderungen nur ganz selten zu finden sind. Das ist das Verdienst des Films.

 

Peter Züllig

11. Januar 2020

 

Fernsehen - Vorschau:

SRF Sonntag, 13. Januar 2020  22.20 Uhr   1. Teil

SRF Sonntag, 19. Januar 2020  22.35 Uhr    2. Teil
                                        

                                     "Michelle –
                                       Ein Leben auf der Achterbahn"

SRF (Foto: Printscreen)
SRF (Foto: Printscreen)

Ein zweiteiliger Film von Hanspeter Bäni der Sendung "Reporter" im Schweizer Fernsehen.

Eigentlich habe ich hier kaum je Hinweise und Vorschauen auf aktuelle Sendungen gemacht. In der Regel in der Rubrik "gesehen" auf Besprechungen, Analysen und Krtiken. Wenn ich hier eine Ausnah-me mache, gibt es drei Gründe:

        1. Langzeitbeobachtungen gibt es
             eigentlich nur bei "öffentlich-        
             rechtlichen Anstalten. Nur sie    
             haben den Atem, 14 Jahre am Thema zu bleiben und so authentisch Probleme
             und
             ihre Entwicklung aufzuzeigen. Etwas, das sonst nur in der Nacherzählung
             möglich.

         2. Der Autor Hanspeter Bäni gehört zu den allerbesten Dokementarfilm-Gestalte von
             SRF 1. Er ist das Thema "Michelle" bis heute weiterverfolgt: "Was es braucht,um
             einen Film über einen Zeitraum von 14 Jahren zu realisieren? Die Bereitschaft
             der Mitwirkenden, sich über  lange Zeit über  Hochs und .

     Hochs und Tiefs begleiten zu
      lassen.
   -  Durchhaltevermögen.
    -  Vertrauen in die eigene
       Geschichte haben.
    -  Vorgesetzte, die das Projekt   
       unterstützen.
(Die Leiterin
       der SRF-Sendung Reporter,
       Nathalie Rufer, schenkte seit 
       Beginn der Langzeitbeobach-
       tung, 2005, dem Autor vollstes         Vertrauen.)        

          3.  Den ersten Teil der Sendung kenne ich noch aus meiner eigenen "Fernsehzeit"
               als ich als Ausbildner mit dem Autor zusammengearbeitet habe. Ich bin gespannt
               wie die ganze - hochemotionale - "Geschichte" endet.

Zu dieser Langzeitarbeit - Bieri hat vorher, während und nach der Arbeit an diesem Filmnoch eine ganze Reihe von auszeichneten (und auch preisgekrönten) Dokumen-tationen realisiert - sagt er: "Als mich die verzweifelte Botschaft via Handy erreichte

"(s.Clip), wurde mir klar, dass ich meine übliche Rolle als Filmautor umgehend verlassen musste. Jetzt musste ich nicht als Chronist agieren sondern als Betroffener handeln, denn es ging um Leben oder Tod. Michelle, um sie geht es, war verzweifelt und suizidgefährdet. Was danach geschah,


ist Teil eines zweiteiligen Filmes, dessen Dreharbeiten sich über einen Zeitraum von 14 Jahren erstreckten. Michelle war 11 Jahre alt, als ich sie kennengelernt habe. Unzählige Aufenthalte in Heimen, Psychiatrien und Institutionen folgten. Das soziale System war überfordert, denn kein Platz schien für die junge Frau über längere Zeit geeignet zu sein. Der Zweiteiler ist berührend, schockierend und geht unter die Haut. Und wie die Geschichte endet...verrate ich natürlich nicht" (Clip auf faceebook - auf das Bild klicken)

25. November 2019

 

Zirkus Knie -
100 Jahre Nationalzirkus

 
ausgestrahlt in zwei Teilen auf den ersten Kanälen
                                                von SRF, SRF und RSI (Länge 2 x 999 min)

Printscreen SRF
Printscreen SRF

Dokumentarfilm der SRG

Nein, in diesem speziellen Fall bin ich nicht der distanzierte, neutrale Beobachter. Zwar nicht involviert in die Produktion, aber ausgerüstet mit einigem Wissen und Fachkenntnissen sowohl der Zirkus-, als auch der Fernsehwelt. Aufgewachsen in Rapperswil – dem „Heimatort“ des Zirkus Knie, bin ich seit meiner frühen Kindheit – sozusagen bei jeder Produktion – „dabei gewesen“. Heimlich – noch vor der Premiere - ins Zelt und in die Ställe (die noch mitten in der Stadt standen) standen. Als Fredy jun. mit vier Jahren zum ersten Mal in der Manege stand, war ich im Publikum, wie nahezu in all den folgenden Jahren, Als Journalist berichtete ich jedes Jahr (in verschiedenen Medien, vor allem aber in den Aktualitätssendungen) von der Hauptprobe (oder/und) der Première in Rapperswil). Und die Fernsehwelt: Ja, da arbeitete ich – hauptsächlich als Journalist und Redaktor – etwa vierzig Jahre lang bis zur Pensionierung - als Programmgestalter (und später als Ausbildner) beim Schweizer Fernsehen.

Printscreen SRF
Printscreen SRF

Nein neutral bin ich nicht!

 

Das ist ein Vorteil und auch ein Nachteil. Die Spannung, sonst ein wesentliches Element beim Fernsehkonsum (vor allem bei langen Produktionen) ist weitgehend weggefallen. Doch, was hat nicht nur an mir gelegen, sondern auch an  der dreistündigen Dokumentation, die das hervorgeholt hat, was es an Bildern und Ereignissen, an Filmausschnitten und Dokumenten zu holen gab. Das ist viel, doch das meiste ist bekannt, x-mal aufgewärmt und zum Teil ausgewalzt oder bereits legendär ausgeschmückt. Zum Beispiel im in Velours gefassten roten Jubiläumsbuch (2019) oder im Musical von Rolf Knie, das von der Familie Knie eher totgeschwiegen wurde. 

So waren es denn auch die Dinge, über welchen die Familie Knie gerne nichts, oder nicht viel, oder nicht alles sagt, die mit Spannung erwartet wurden. Ein Versprechen im Werbetext zur Doku, das nur sehr vordergründig – „knielike“ -  eingehalten wurde, aber zu erahnen waren, wenn Namen, Personen, Ereignisse (die in einer Dokumentation wichtig wären) nicht vorkamen, wer im Bild, noch im Ton. Auch so prasselten so viele Namen, Personen und Funktionen auf den Zuschauer ein, der mit der Familiengeschichte der Knies nicht so vertraut ist. Der dramaturgische Kniff – die Vergangenheit mit fiktionalen Spielzehnen darzustellen – war zwar reizvoll, doch erschwerte die Wahrnehmung der Zeitachse erheblich, zumal sowohl Höhepunkte als auch Problemkreise, wie Familienzwist, Tierschutz, Ausstieg etc. mit Archivmaterial ausgeschmückt oder eben weggelassen wurden. Drei Ebenen, geschichtliche Vergangenheit - Höhepunkte und Krisen – Gegenwart und Zukunft (dargestellt am Jubiläumsprogramm) – schoben sich ineinander, so dass über Strecken nicht Langeweile, sondern Eintönigkeit einstellte, immer garniert mit dem, was ein Zirkus zu bieten hat: verblüffende Elemente. Die Zirkusmanege ist ein Kreis, in den die Zuschauer hineingucken und dauernd überrascht sein wollen, irgendwie geschützt durch den Manegenrand und die Scheinwerfer, die nur den aktiven Teil beleuchten und die Zuschauer möglichst im Dunkeln lassen. 

Wären da nicht die Hauptprotagonisten; Fredy Knie jun. der abtretende Zirkusdirektor und -artist (der zum letzten Mal in der Manege stand), Géraldine Knie, die zukünftig Programmdirektorin und Franco Knie sen. der sich aus der Arena zurückgezogen hat, wäre die Familiengeschichte so kaum verständlich, aber lang, bunt und vielfältig. Wo sich in der Manege nichts tut, übernimmt die Dok-Dramaturgie (die Statements so kurz wie die Ausschnitte aus der Manege) das dringend notwenige Ordnen und Erklären, welches - auf Grund der Szenenfülle und der vielen Zeitsprünge - unbedingt notwendig ist. Den Rest besorgt die klare Dramaturgie in den Spielszenen und die sehr bewusst und gekonnt eingesetzte Kamera.

03. Oktober 2019

 

Gesehen:

 

Mein Schloss - Ein Leben für die Tradition

Schloss Reichenau

Eine Produktion von NZZ Format. Hier als Stream oder als DVD zu kaufen (14.90 resp. 28.90 CHF). Erstausstrahlung am 18. September 2019 auf 3Sat. Es gibt zwei Versionen, eine Langversion. Inhalt zwei Schlösser: Schloss Reichenau (Tamins) und Schloss Salenegg (Maienfeld). Diese 52minütige Produktion ist in der Videothek von 3SAT noch (kurzfristig) zu erreichen. Die Kurzversion (29 Minuten) ausgestrahlt am 26. September 2019.(Im Internet nur noch kurze Zeit online) auf SRF (nur Reichenau).

Auf YouTube ist ein Ausschnitt von fünf Minuten zu sehen. (Link: Bild links anklicken.) "Das Schloss, der kindlich verbrämte Inbegriff von Macht und Reichtum. Aber das Leben im Schloss ist häufig auch ein anstrengendes Leben für das Schloss, dem alles andere untergeordnet werden muss. Die Familie von Tscharnerist seit sieben 


Generationen auf Schloss Reichenau zu Hause. Auch die jüngere Generation wächst in die Rolle der Schlossherren und - Herrinnen hinein. Der Name und die Tradition verpflichten. Das Schloss soll in Familienhand bleiben trotz knapper Kassen, hoher Heizölrechnungen und dem Kampf gegen Denkmalschutz-regeln und den Zahn der Zeit. Eiskalte Flure, bröckelnde Mauern, jährliche Dachrepara-turen: Klingt nicht romantisch, ist es auch nicht. Das Leben auf dem Schloss: Eher Knochenarbeit als Privileg, eher Hofnarr als Schlossherr, eher Last als Lust? Ein NZZ Format über den täglichen Kampf um den Erhalt desFamilienerbes." (Text SRF)
Regie: Sibylle Tiessen, Kamera: Peter Hammann, Fank Messmer, Schnitt: Thomas Waidelich

07. Juni 2019

 

Wein Battle

 

Premiere eine neuen Sommelier-Wettstreits
am 05. Juni 2019 um 19.55 Uhr

auf SAT 1 (Schweiz)

(Screenprint)
(Screenprint)

Als Weinliebhaber und -sammler war ich natürlich gespannt, was aus dem neuen Format geworden ist. Unterhalternde Information über Wein oder vor allem Spass am Wein. Der Titel verheisst schon wenig fröhlichkeit, wenig Sinnlichkeit. Vielmehr "Battle", harter Kampf, Schlacht, nicht nur Wettbewerb. Doch dies ist nicht überraschend, wenn auch eine Koch-sendung im ZDF "Küchenchlacht" heisst.

Ich habe mir die erste Sendung angeschaut  

Gegen die "Popularisierung" von Wein-kultur ist nichts einzuwenden. (Es sei denn, unter dem Aspekt eines miss-bräuchlichen Alkoholkonsums). Auch ohne das Problem des übermässigen Aklkohol-konsums zu verharmlosen, kann und muss man beim Wein durchaus von einer sich immer wieder weiter  entwickelnden "Kultur" sprechen. Kultur im Sinne der "von Menschen geschaffenen" Pflege und Gestaltung (nicht nur von Schönheit, auch des Genusses, der Freuden des Lebens. Da passt eigentlich der Titel "Wein Battle" (Wein Schlacht) nicht so richtig dazu. Sommeliers gehören (nach den Winzern) zu den wichtigsten "Gestaltern" einer Weinkultur. "Sie sind die Rockstars der Weinindustrie. Sie sind Philosophen und Künstler zugleich", so die Werbung zu diesem neuen Sendeformat. 

Der Titel ist wohl der ZDF-Sendung "Die Küchen-Schlacht nachempfunden. Nur: die "Schlacht" wird hier noch viel heftiger atemloser, turbulenter. Der Wein um den "gekämpft" wird, ist ja schon da - muss nicht erst gekocht - letztlich geschaffen werde. Es geht "nur noch" um die Beurteilung, die Gefühle, die Sensorik, den Geschmack. All das ist nicht so einfach in eine TV-Sendung zu bringen, schon gar nicht in einen Wettbewerb. Wer zuhört, wenn über Wein gesprochen oder gar Wein beschrieben wird - selbst von denominierten Weinkritikern - der spürt die Hilflosigkeit, mit der Gefühle und Urteile in Worte gefasst werden. Wenn dann Schnelligkeit, Überraschung, und Wettbewerb dazukommen, dann ist man unglaublich rasch "neben den Schuhen", oder eben neben dem Wein.    

(Screenpring "Wein Battle"-Trailer)
(Screenpring "Wein Battle"-Trailer)

Wenn die Sommeliers zum Auftritt oder der Weinauswahl rennen müssen, um die Konkurrenz zu schlagen, dann stimmt - schlicht und einfach - etwas für die Wein-kultur unheimlich wichtiges nicht: das Gefühl, die Geduld, die Sorgfalt, das Eintauchen in sensorische Wahrneh-mungen. "Hohl dir Wein, wir reden ¨über Gefühle", hab ich gestern in einer Wein-handlung auf einem Plakat gelesen. Genau das fehlt in dieser Sendung, Gefühle werden durch die Hektik - den Rock-Rhythmus - zum Galoppieren gebracht, ja sogar zerstört. Die interessanten kurzen Informationen, zum Beispiel über  die Gläser, wirken wie Fremdkörper. Mitten in der Schlacht noch "etwas Information". "Am Schluss geht es nur noch um einen Punkt! Wer holt sich den Sieg?* Dies verkündet die Werbung für die Sendung. Dies hat aber mit "Kultur" wenig und mit Weinkultur gar nichts zu tun. Schade, denn es ist nicht gelungen, Sinnlichkeit und Spannung miteinander zu koppen. Die Sendung kommt daher, wie ein schreiener, platter Werbespot. verkleidet in einen wirren Wettberb.

26. April 2019

 

Gesehen: Kulturplatz

 

Auf SRF 1 - Mittwoch, 24. April 2019 um 22.25 Uhr 


Kulturmagazin.
Thema: «Mutter und Töchter»
 

 

Moderation: Nina Mavis Brunner

In den vierzig Jahren meines Fernsehschaffens wechselten sich Annäherungen und Distanz zur «Kultur» immer wieder mal ab: Enttäuschung und Zufriedenheit, Begeisterung und Ärger, Aufbruch und Resignation, sowohl als Fernsehmacher als auch als Fernsehkonsumierender. 

Es waren (gefühlte) fünfzig Sendeformen, die ich erlebt, gesehen, besprochen, mitkonzipiert und oft auch mitgestaltet habe. Immer wieder erkennend, dass eine (wie auch immer) definierte «Kultur», dem Fernsehen (als Massenmedium) fast schon Feind ist. Abgeschoben auf unattraktive (meist spätnächtliche) Sendezeiten, eingepfercht in immer wieder neue (noch engere) Korsetts oder reduziert auf blossen Ereignis- und Hinweisjournalismus. 

(Bildc screenshot Kulturplatz)
(Bildc screenshot Kulturplatz)

Das Verhältnis zwischen Kultur und Fernsehen ist und war (schon immer) schwierig. Ich selber bin, was man gemeinhin ein «Kulturmensch» bezeichnet. Was auch immer das heissen mag. Jedenfalls definiere ich mich selbst als «Kulturinteressierter» und sehe, lese, schreibe, diskutiere, bewege mich - oft und gern - in Kulturkreisen, etablierten und vermeintlichen, selbstdefinierten und offiziell anerkannten. 

Diese Erfahrung – und eine gewisse Ratlosigkeit – haben mich nicht von der Kultur, vielmehr von der Präsentation von «Kultur» oder vom «Kulturbegriff» des Fernsehens ferngehalten. Ich tauchte immer mehr unter - in der Mehrheit der Zuschauer, die den etikettierten Kultursendungen des Fernsehens kaum, nie, nur selten oder zufällig begegnen. Sie kommen mir vor, wie kleine exotische Inselchen im «Warenhaus Fernsehen», als Prestige-Objekte zwar da, aber weder mehrheitsfähig noch besonders fernsehtauglich und wenig beachtet.

So war es auch eher Zufall, dass ich zwei oder drei Sendung von «Kulturplatz» angeschaut, vielleicht auch nur konsumiert habe. Bei zwei waren es Themen, zu denen ich einen persönlichen Bezug habe: 

Die Therme Vals, wo ich schon in früher Jugendzeit oft war und «Emil», für den ich (als junger Journalist) einst das Vorwort in seinem allerersten Programmheft verfasst habe. Die beiden Sendungen – das sei hier doch angemerkt – haben zumindest meine Achtung, Anerkennung erhalten und ein klein wenig Staunen ausgelöst. Staunen vor allem, mit welcher grossen Sorgfalt auf das Bild, die optische Gestaltung, sagen wir «auf die Kultur des Sehens» geachtet wurde. Wie Informationen zu Kulturereignissen oder -objekten – und meist auch gelungen – in bildliche Darstellung verwandelt wurde. Schon in der Moderation, die hier mehr Bild als Information, jedenfalls kein Wortschwall (wie er sonst im Studio so gern losgelassen wird.

Nun endlich zum Fernseh-Kulturplatz, der diesem «Gesehen» zugrunde liegt. Diesmal hat die Sendung wenig persönlichen Bezug zu mir und meinen Interessen. Es sei denn das grundlegende Thema «Mutter», das für alle – wie auch immer die eigene Mutter erfahren und erlebt wird oder wurde – immer etwas Schwieriges, etwas Geheimnisvolles, etwas Emotionales ist und ein Leben lang bleibt. Es war meine Neugier, wie ein Thema, «das kompliziert ist» - so der O-Ton der Sendung – auch optisch verkleidet werden kann, wo es doch «nur» um Mütter und Töchter ging, um Bücher und Autorinnen, um «das so komplizierte» Verhältnis einer – schon rein biologisch – engen Beziehung. Kommt dazu, dass es unterschiedliche Bücher sind, die vorgestellt werden, dass meist englisch gesprochen wurde und dass dabei das Persönliche, das Individuelle dominierten. Da wurde im Bemühen um bildliche Attraktivität schon ab und zu viel arrangiert, (zu) viel Geschmäcklerische aufgetischt. Doch man spürte immer die das bildliche Erzähllust.

Es waren durchaus präzis (und sorgfältig) gestaltete Bilder und – was am Fernsehen schon fast ganz verloren gegangen ist – gut gestaltete Szenen. Nicht ein Schrotthaufen von Bildern, Augenblicken und Abläufen, sondern eine Kultur der filmischen Präsentation, des Sehens, auch wenn dieses «fern» ist.

 Der Grundtext, auch die Moderation waren weder geschwätzig, noch belehrend, noch selbstverliebt. Die Interviews auf den Punkt gebracht, auf das Thema, dem Anspruch und die Beteiligten ausgerichtet. Kein blosses Abfragen, vielmehr über weite Strecken eine echte Begegnung. Dafür ist die optische Gestaltung der Sendung mitverantwortlich. Vor allem aber – das mag absurd klingen – ist es die «filmische» Auflösung, die filmische Umsetzung, die trotz allen Klippen (zum Beispiel die Notwendigkeit Interviews zu übersprechen) weitgehend geglückt ist. Ich werde meine Fernseh-Kulturvermittlungs- Resistenz wohl doch reduzieren müssen.

                                                                                                              Peter Züllig               

12. Januar 2018

 

Gesehen: #SRF global

 

"Haltung zeigen" - Mit Anja Reschke

 

Eine Sendung des Schweizer Fernsehens 
Erstausstrahlung am 27. Dezember 2018 um 22.25
                                              Uhr

"#SRFglobal ist das Auslandmagazin von SRF. Florian Inhauser greift zusammen mit den SRF-Korrespondenten einmal im Monat ein aktuelles internationales Thema auf. Zu sehen ist #SRFglobal jeweils am ersten Donnerstag im Monat um 22.20 Uhr auf SRF 1 und zuvor bereits ab 20:00 Uhr online auf srf.ch."  Eine typische "Minderheitensendung" moderiert von "Anchorman" der Tagesschau, Florian Inhauser. Die Sendung wird dann auch weitere vier Mal ausgestrahlt, immer aber in Randzeiten. Eine ausgezeichnete Sendung, einfach gemacht (also nicht mit hohen Kosten) aber kompetent geleitet und vor allem - im komplizierten Durcheinander der Weltpolitik - eine verständliche Analyse und interessante begegnungen.

Die Ausgabe vom 27. Dezember 2018 mit Anja Reschke, der Moderatorin von "Panorama"  dürfte im Festtag-Rummel - trotz fünf Ausstrahlungen - (zu)wenig Beachtung gefunden haben. Dabei ist das Interview mit einer der der profiliertesten TV-Journalistinnen ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Mediendiskussion. Es geht um die Haltung des Journalisten als Vermittler von politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Problemen. Anja Reschke hat dazu ein Buch geschrieben, mit dem Titel "Haltung zeigen!". das kürzlich erschienen ist und das der Sendung zugrunde liegt. Ich werde "Haltung zeigen!" in den nächsten Tagen hier besprechen.und damit auch auf die Sendung zurückkommen.

Screenshot "Gier nach Gold"
Screenshot "Gier nach Gold"

21. Januar 2019

 

Gesehen:

 

Gier nach Gold –
Der Weg in die Dopingfalle

                                           
                                               ARD 17.01.2019 Sportschau -  16.00 Uhr  - 
                                               Länge 44.43 min.

Der Blick hinter die Kulisse der Sportwelt - in diesem Fall beim Ski-Zirkus - ist brutal. Er führt dazu, einmal mehr über die Mechanismen des Leistungssports nachzudenken. Vor allem weil es für einmal nicht den längst in Doping-Verruf geratenen Radsport betrifft, sondern den "weissen" Sport im Schnee. Der Vorwurf der Sportwelt an diesem Film: "Generalverdacht! Ein Einzelfall! So ist es nicht!" 

Der überführte Dopingsünder und Skilangläufer Johannes Dürr aus Österreich berichtet exklusiv in der ARD, wie sein Dopingprogramm weit über das bisher Bekannte hinausging.

Kommentar: Aufregung in der Sportwelt

Der Film kommt gar nicht gut an, bei Sportlern und Funktionären. 


Der Film wird als "Reportage" (Autoren: Hajo Seppelt, Wolfgang Bausch und Rolf-Günther Schulze) angekündigt. Es ist aber keine Reportage, auch auch keine Biografie eines "Dopingsünders". Es ist eine Dokumentation, die mit filmischen Mitteln - unzähligen Bildverfremdungen und optischen Spielereien - eine Geschichte erzählt. Die Geschichte vom Weg eines ehrgeizigen jungen Menschen vom Sportgynasium Stams bis zum Dopingfall. Endstation: Blutdoping und Erythropoetin (Epo). 

Der Film ist berührend weil da ein Mensch - meist nachdenklich und stockend - von sich erzählt. Von seinen kleinen - und schliesslich "grossen" Vergehen. Der Film ist spannend, weil er gut konstruiert und  mit viel Musik und Geräuschen aufgemotzt ist. Der Film zeigt aber auch einiges, was man nicht wusste, so noch nie vorgesetzt bekam.Und trotzdem wirft er mehr Fragen auf, als dass er Antworten gibt. Vor allem gibt er keine Antwort auf die "Schuldigen", die "Hinter-männer", die jetzt wiedereinmal "gejagt" werden. Der Staatsanwalt hat sich bereits eingeschaltet. Das übliche Verfahren, die üblichen Vorwürfe, die üblichen Manöver... Es wird nach Schuldigen gesucht, nach Schuldigen im grossen Schweigen des Sports. Das Problem liegt viel tiefer, bei der Vermarktung des Sports. Der Spitzensport muss bezahlt werden, die Funktionäre, die Verbände, die Anlagen, die Ausbildung, die Ausrüstung... und bei vielen Sportarten auch die Sportler (Berufssport). Das Geld kommt vmn Staat, von den Sponsoren, von den Vermarktungs-rechten, den Ausrüstern, der medialen Verbreitung... Sie alle wollen Erfolge. Spitzenresultate, die sich verkaufen lassen. Da geht es längst nicht mehr um den "reinen Sport", es geht um das "reine Geld". Die Athleten sind  darauf angewiesen.

Doping in der Leichtathletik, veröffentlich in der FAZ (2017)
Doping in der Leichtathletik, veröffentlich in der FAZ (2017)

Der Dopingsünder im Film bekennt: "Ich hab mir überhaupt nicht vorstellen können was ich tun sollte ohne meinen Sport. Da war nichts, da war nichts. Der Langlaufsport war so etwas Absolutes in meinem Leben, dass es links und rechts von diesem Tunnel nichts gegeben hat. Ich habe wahnsinnig Angst gehabt."

Davon spricht jetzt - nach der Ausstrahlung des Films - kaum jemand. Der Wettbewerb ist halt so: Da gibt es Sieger und Besiegte. Nur der Sieger bringt das erforderliche Geld (Gold). Die "Kampfer", die sich dauernd an der Grenze zwischen Erlaubt und Verboten bewegen, haben gefälligst selbst darauf zu achten, dass die schwammigen Grenzen nicht überschritten werden (oder dass man nicht ertappt wird). Fahnder sind unterwegs. Fahnder nach Sünder. Wann und wo sie erwischt werden, das sind es immer "Einzelfälle". Man weiss es halt nie so genau. Hauptsache: das System Sport funktioniert. Und das Schlimmste ist ein Generalverdacht. Bei Helden darf das nicht sein, nur bei Flüchtlingen, zum Beispiel, die sozusagen immer unter Generalverdacht stehen.

Foto: SRF
Foto: SRF

23. August 2018

 

«Danke, Kurt Aeschbacher –
40 Jahre im TV-Karussell»

 

Sonntag, 25. November 2018, 20:05 Uhr

 

 

Zur Information: "Ende 2018 wird die letzte Ausgabe von «Aeschbacher» ausge-strahlt. SRF würdigt die jahrzehntelange Arbeit von Kurt Aeschbacher in einer unterhaltsamen Show mit Überraschungs-gästen und wirft einen Blick zurück in die Vergangenheit. Durch die Sendung führt Sandra Studer. Am 30. Dezember 2018 wird die letzte reguläre Ausgabe von «Aeschbacher» ausgestrahlt." (Quelle SRF)

Sechs grosse Stühle und ein - für heutige Verhältnisse - schon fast schlichtes Dekor, mit wenig Lichtspielen, keinen Requisiten, keine optischen Gags, keinen oft peinlichen Situationen und Spielen, vor Publikum auf wenigen Reihen, moderiert von einer so gar nicht schrillen, aber sehr gewandten Gastgeberin und ein einziger Dauergast für gut zwei Stunden - das entspricht so gar nicht dem Konzept der grossen Fernsehshows am Sonntagabend zur Hauptsendezeit. Anstatt optisch aufgemotzte Clips und pausenlos tanzende Lichter, Einspielungen aus vierzig Jahre Fernsehgeschichte, Showgeschichte, vor allem aber Gesprächskultur. Gesprächskultur? Gespräch und Kultur, zwei Begriffe

die immer mehr aus dem Showgeschäft verdrängt werden. Auch jAeschbacher muss gehen, einerseits weil er die Pensionsgrenze schon deutlich überschritten hat, andererseits auch, weil man dem kultivierten Gespräch im Showbereich des Fernsehens längst nicht mehr traut. Quotenangst! Dabei zeigen die Ausschnitte aus Aeschbachers Fernsehgeschichte - "mutige" Unterhaltungssendungen wie "grell-pastell" und "Casa Nostra" - dass Kultur und Gespräch noch immer - aller Techniklastigkeit zum Trotz - Eckpfeiler der TV-Unterhaltung sind. Vielleicht braucht es doch öfters ein Rückblick, nicht um Altes aufzuwärmen oder gar zu kopieren, vielmehr um sich zu erinnern, dass gepflegte Unterhaltung Kultur sein kann, ja eigentlich "Kultur" sein müsste. Diese Erinnerung konnte die "Dank-Sendung" wachgerufen, zumindest bei jenen, die noch nicht in der täglichen Programmlawine der Senderflut erstickt sind. Natürlich gibt und gab es immer auch Gänste, immer auch Gags, 

 

Immer auch Provokation bei Kurt Aeschbacher. Er war nicht immer einfach nur "ein Liebling der Nation". Doch das Widerborstige, das überraschende, das mitunter auch Schrille löst sich immer auf in einem Anstoss zum Menschsein, zum Nachdenken, vielleicht sogar - selbst beim Popurri von Anektoten in dieser Sendung - zum Anstoss zur Veränderung. Wer in dieser Dank-Hymne das Wiedersehen mit einstigen Stars geniessen kann, der tut der hat sicher seine Freude. Doch wer in den zwei Stunden die Macht und den Sinn des Wortes, wer das Wechselspiel von Fragen und Zuhören erkennt, der hat - so meine ich - 40 Jahre Aeschbacher verstanden, als 40 Jahre Fernseh-Unterhaltungskultur.

Peter Züllig

01. Oktober 2018

 

Medien:

 

Der Wildheuer -
Senkrecht über dem Urnersee

                                              Ein Dokuentarfilm von Beat Bieri

(Screenshot aus dem Dok-FILM)
(Screenshot aus dem Dok-FILM)

Der Film hat den katholischen Medienpreis 2018 der Schweizer Bischofskonferenz erhalten.

Aus der Begründung:"Die Jury des katholischen Medienpreises 2018 hat die authentische Religiosität und Menschlich-keit dieser Familie sehr berührt. Beat Bieri ist es gelungen, diese Eigenschaften mit seiner ruhigen Dramaturgie einzufangen und in den Zuschauenden die Sehnsucht nach einem einfachen und erfüllten Leben zu wecken. Die Jury sagt: „Ein Film von grosser Sensibilität gegenüber der Familie Gisler und ihr Schicksal: Behutsam fängt die Kamera das Ringen der Familie nach Hoffnung und Zukunft ein“.

Beat Bieri gehört zu den besten Dokumentarfilmer der Schweiz. Er war auch einer der ersten, der als VJ (Videojournalist) für Fernsehdokumentationen unterwegs war. Auch bei diesem Film hat er die Kamera selber geführt und damit jene Intensität und Nähe geschaffen, welche dem Film jetzt die Auszeichnung gebracht hat. 
Hier in der Rubrik "Gesehen" meine Gedanken

Foto: Screenshot ZDF (Markus Lanz)
Foto: Screenshot ZDF (Markus Lanz)

Terence Hill, der Filmpartner des legendären  Bud Spencer (unter vielen anderen; "Vier Fäuste für ein Halleluja"  hat unter dem bürgerlichen Namen Mario Girotti in diversen Karl-May-Filmen der 60er Jahre gespielt. (Unter Geiern, Winnetou II, Old Surehand I, Der Ölprinz)
"Ich habe mit meiner Schauspielkarriere eigentlich erst richtig angefangen, als ich in Winnetou II mitspielte und danach in weiteren Karl-May-Filmen. Es wird selten gesagt, aber es ist so: Die ersten europäischen Westernfilme waren die Karl-May-Filme. Die italienischen Western sind danach erst gekommen", bestätigt Terence Hill in einem Interview der Kieler Nachrichten (KN). In der Sendung von Markus Lanz kommt dies leider nicht zur Sprache, wohl weil er nicht darauf angesprochen wurde. Die Talkrunde mit Terence Hill hier.

Ankündigung des Gastes bei Markus Lanz: "Der langjährige Filmpartner von Bud Spencer äußert sich über den verstorbenen Freund, die Rückkehr auf die Kinoleinwand nach 20 Jahren und seine deutschen Wurzeln."

01. Oktober 2018

 

Gesehen: 
Der Wildheuer - 
Senkrecht über dem Urnersee 
von Beat Bieri

                                            Erstausstrahlung:

                                                      Donnerstag, 1.März 2018, 20:05 Uhr, SRF 1

"Der Film ergreift, berührt, bereichert..." Dies steht so oder ähnlich in ziemlich jedem der fast fünfzig Kommentare, die unmittelbar nach der Erstausstrahlung zur Sendung geschrieben wurden. Dies ist auch zweifellos richtig und auch eine nachvollziehbare Reaktion. Die berührende Story ein sicherer Wert und - aus der Perspektive des Dokumentarfilmers - ein trauriger Glücksfall mit der Anlage einer Tragödie. Der Filmer hat den Bergbauer und seine Familie begleitet, "bevor es passiert ist", jenen Tod, der nicht nur das Leben der Betroffenen verändert hat, sondern auch die Arbeit des Filmers und den  

Bergbauer Sepp Gisler  (Screenshot SRF)
Bergbauer Sepp Gisler (Screenshot SRF)

längst geplanten Film. Und da beginnt erst die schwierigste Aufgabe eines Filmers, der mit gutem Material (alles was er mit dem "Helden" seiner geplanten Geschich-te gedreht hat) eine neue Geschichte erzählen muss. Die Geschichte eines tragischen Todes. Kann das gelingen, kann das gut gehen? In der Regel geht es nicht gut - dafür gibt es genügend Beispiele. Der Film kann jeden Augenblick kippen, auf die eine oder andere Seite Rührseligkeit oder Betroffenheit, Nähe und Distanz, Pietät und Direktheit. Der Dokfilm ist nie gekippt, keinen Augenblick und doch spannend geblieben bis zum letzten Bild, bis zum letzten Wort. Mit anderen Worten: Es wurde eine Geschichte in Bild, Ton und Wort so erzählt, dass er ein Abbild des Lebens ist (des Lebens einer Familie) - als Film ein Kunstprodukt, im Inhalt ein Lebensrealität. Deshalb gehört für mich der Film - es ist der letzte des inzwischen pensionierten Filmers - zu seinen allerbesten. Und es sind immerhin vierzig Dokumentationen, die er in seiner Zeit am Schweizer Fernsehen gemacht hat.
Hier kann der Film am Computer abgespielt werden.                                    Peter Züllig 

29. November 2017

 

Gesehen: 

History: Alles Bluff? 
Die großen Hochstapler der Geschichte

History"  enthüllt Geheimnisse der Geschichte. Viele Ereignisse des 20. Jahrhunderts sind nicht bis ins letzte geklärt. Noch immer gibt es spannende Fragen vergangener Jahrzehnte." 79 Folgen seit 2017, seit 2000 sine es 241.

In der am 26. November 2017 erstmals ausgestrahlten Folge "Alles Bluff?!" befast sich das zweite Beispiel mit Karl May. Die Sendung ist bis 25. November 2018 als Online-Video hier abzurufen. 

"Sie lügen, betrügen und blenden: die großen Hochstapler der Geschichte. Manchen gelingt es jahrzehntelang, ihr falsches Spiel aufrechtzuerhalten. Doch irgendwann fliegen sie alle auf. Wie Karl May: Als Betrüger vorbestraft, macht er Karriere als Schriftsteller und behauptet, alle Abenteuer persönlich erlebt zu haben. Er verstrickt sich so in seinen Lügen, dass er sie am Ende selbst glaubt."  Der Film hat eine Gesamtlänge von 44 Minuten., Das Beispiel Karl May dauer 6 Minuten (Minute 7'00" bis 13'00")


29. September 2017

 

Gesehen: DOK am Donnerstag

 

Verschleiert
Arabische Touristen in der Schweiz

                                          Ein Film von Marianne Kägi

Erste Ausstrahlung: Donnerstag, 28. September 2017, 20:05 Uhr, SRF 1

Wiederholung: Freitag, 29. September 2017, 11.15 Uhr, SRF 1

 

Fortsetzung des Beitrags auf der Fromtüage:

 

Da plätscherten Beispiele vorbei, es wurden Touristenorte abgerufen, Fakten aufgezählt, Meinungen eingeholt (ohne jegliches «Fleisch am Knochen»), zu einem Ausflug ins nahe Ausland (Österreich) aufgebrochen, fremde Stars präsentiert und die Wichtigkeit arabischer Touristen für die Schweiz betont, die Wirkung der Werbung für die Schweiz mit nackten Zahlen belegt… Das alles mag richtig sein, aber einen Film – gar ein DOK-Film gibt das nicht.

Es fehlen die Menschen, es fehlen die Emotionen, es fehlt vor allem jegliche Entwicklung. Ich wiederhole: es wird nicht erzählt. Storytelling heisst das Ding, vielleicht wird dies besser verstanden, wenn man es deutsch sagt: Geschichten erzählen! Das Handwerk dazu, muss aus den Gesetzmässigkeiten der Wahrnehmung, der Handlungsablaufs, des Spannungsverlaufs, des Erlebens abgeleitet und filmisch umgesetzt werden, und zwar im Verbund von Bild, Ton und Text. Darin liegt die Stärke des guten Dokumentarfilms und die Schwächen erkennt man beim schlechten.

Es genügt nicht, dass ein Thema auf der politischen Agenda steht. Es genügt nicht, wenn man Recherchen verfilmt. Es genügt nicht, in kurzatmiger Schnittfolge durch Szenen zu zappen, die gar keine Szenen sind (weil sie clippig aneinandergereiht wurden). Man muss nicht nur etwas zu sagen, sondern auch zu erzählen haben. Es braucht eine Botschaft (nicht zu verwechseln mit einer Meinung), die beharrlich, von verschiedenen Seiten beleuchtet und entwickelt wird. Auch wenn es „altmödisch“ tönt: es braucht eine Fragestellung, eine zielgerichtete Orientierung, eine Entwicklungsphase und schliesslich einen Höhepunkt. Man nennt dies Dramaturgie. Und die fehlte über weite Strecken, nicht nur in der Form des Erzählens, auch - oder vor allem - im Schnitt (Montage)) und leider auch bei der Kameraführung. 

Peter Züllig

27. August 2017

 

Das Gedächtnis des Fernsehens

 

Fernsehen ist ein schrecklich kurzlebiges Medium. Was gestern noch bild- und tonstark verkündet wurde, ist heute schon vergessen. Niemand weiss dies so gut, wie die aktiven und einstigen Medienschaffenden. Nur das Medium selber tut sich seit Jahren schwer damit.
Roland Höfliger berichtet über eine Arbeit, die ein wichtiges Stück Zeitgeschichte offen legt:

Hier geht es weiter...
"
Drehbücher Fernsehfilme/Fernsehspiele, SUISA-Listen der 60er und 70er Jahren, Skripte von div. Autoren (Ettore Cella, F.Hohler, Ch. Levinsky etc.), Programmhefte, Originalzeichnungen/Comics (Ted Scapa, Peter Hürzeler, Hannes Binder, Ursula Fürst u.v.m.), Diashows zur Tagesschau und TV-Jubiläen, Oral History von 18 TV-Pionieren, Sendungsunterlagen zu SF-Formaten aus allen Abteilungen. Presseunterlagen zu den «grossen» Kisten am TV. Und auch 2 Strassenschilder (Leutschenbach-Strasse, Fernseh-Strasse) und eine Pingutasse… 

 

Ein ungeheurer Schatz des Service public und das historische Gedächtnis von SF. Wie es damit weiter geht, wissen wir aber nicht. Es gibt (noch) keine Pläne zur nachhaltigen Erschliessung und Bewahrung dieses Fundus."

 

In der Rubrik "Erinnerungen" werde ich auch in Zukunft alle mir zugänglichen Informationen aufnehmen und auch mein eigenes Archiv auswerten - war ich doch selber mshr vierzig Jahre (ab 1964) ein Rädchen im Fernsehbetrieb.