Diverse Weinthemen

08. Juni 2013

 

Bordeaux 2013:

 

Die Meinungen sind gemacht, die Preise bekannt. Die Weinhäuser, welche Bordeaux-Subskriptionen anbieten, haben fast alle ihre Listen (Angebote) versandt. Allgemeiner Tenor: "Ein Jahrgang, der früh zu trinken ist!". Und dies ist noch sehr freundlich gesagt.

 

Nun hat das Weinhaus Albert Reichmuth, Pionier für Bordeaux-Subskriptionskäufe in der Schweiz, hat Konsequenzen gezogen und bietet (ich glaube zum ersten Mal) überhaupt keine Subskriptionen 2013 an. Die Begründung (kurz zusammengefasst):

1. Es ist nicht mehr nötig, seinen Lieblingswein rechtzeitig zu sichern. Sämtliche Gewächse werden nach der Flaschenfüllung noch zu finden sein. 2. Es stimmt nicht mehr, dass man vom günstigsten Preis profitiert. Die Notierungen, selbst für die berühmten Weine und für die hervorragenden Jahrgänge, sind in den letzten Monaten kontinuierlich gesunken.

Bemerkenswert das Fazit des ausgezeichneten Weinhauses: Bei den sogenannt grossen Jahrgängen "hatten Interventionen wie eine allzu starke
Erntebeschränkung und der Einsatz von Enzympräparaten (zur Aromafreisetzung, zur Extraktion von Farbstoffen und weicheren Gerbstoffen) den Kräften der Natur zu stark nachgeholfen. Vielleicht veranlasst die Erfahrung der letzten drei Jahrgänge 11, 12 und 13 die Produzenten zu einem Umdenken, und sie geben anstelle von Muskeln und Wucht im Wein wieder vermehrt Finesse, Ausgewogenheit und stützender Säure den Vorzug."

Den ganzen Bericht lesen (als PDF-Dokument)

18. Mai 2013

Bilder von der Weinmesse

Kolumne zur Weinmesse

Forum zur Weinmesse

 

Nachlese zur Badischen Weinmesse in Offenburg - 1. Teil

(2. Teil siehe unten)

 

Je begrenzter das Einzugsgebiet einer Weinmesse ist, desto mehr hat man die Möglichkeit, etwas genauer hinzusehen, zu probieren oder auch nur zu „schnuppern“. In diesem Fall waren es für mich nicht bestimmte Winzer, als vielmehr einzelne Regionen, die ich etwas genauer kennen lernen wollte. Für ein „Getrunken“ hat es nicht gereicht, denn die „Weingedanken“ in dieser Rubrik verfasse ich nur, wenn ich mindestens ein Glas (fast immer sind es zwei oder mehr, meist zu einem Essen) getrunken und nicht nur degustiert habe.

Was mich interessierte, das war die Gegend um Kaiserstuhl, weil ich da schon sehr oft war, und weil es für mich zum nächsterreichbaren Weingebiet im Badischen gehört. Wen wundert’s, das ich mich da speziell den Rotweinen zuwandte, denn die Pinot-Probe (Deutschland-Schweiz) steht noch bevor (siehe Forum!)

Doch der Spätburgunder der Winzergenossenschaft Jechtingen-Amoltern war mir doch etwas zu „gefällig“, vielleicht süffig, aber letztlich „gesichtslos“ bis belanglos und kurzlebig im Gaumen. Schon etwas kraftvoller war dann der „Eichert“ (Burg Sponeck Selektion) 2011. Da blieb es nicht bei der üblichen Schwarzkirsche, da tauchten bereits differenziertere Aromen auf: Waldbeeren, Feigen, Nuss…

Die nächste Station war dann Friedrich Kiefer. Vorläufig blieb ich mal beim Spätburgunder. Offensichtlich wird hier deutlich mehr ausgedünnt, wird „naturnah“ gewirtschaftet, denn hier finde ich deutlich mehr Eigenständigkeit – Terroir, um den abgegriffenen Begriff zu verwenden. Der Spätburgunder „Innovation“ 2010 hat mir ausserordentlich gut gefallen: kräftig, persönlich, körper- und aromenreich, erdig, würzig… Da spüre ich den Willen und die Kraft, einen charakterlich interessanten Pinot zu machen.

Weil wir schon so schön daran sind, bei den Roten, gleich noch ein Spätburgunder, diesmal von Arndt Köbelin. Es war – wenn ich mich recht erinnere – „nur“ eine Fassprobe, denn der 2012er liegt noch im Holzfass. Er muss noch etwas geschliffen werden, die Tannine sind immer noch etwas körnig, das Holz (sehr dezent) kaum integriert. Doch die Fruchtnoten entwickeln sich.

Eigentlich wollte ich schon lange zu Weissweinen wechseln. Doch die Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlingsbergen gibt mir die Möglichkeit zwei Spätburgunder „Steingrüble“ – 2011 und 2009 – miteinander zu vergleichen. Ich kenne die Skepsis vieler Weinfreunde gegenüber Genossenschaften, man hat lieber einen Ansprechpartner, einen Winzer, dessen Philosophie und Handwerk sich im Wein niederschlägt (oder niederschlagen soll). Südfrankreich hat mich längst gelehrt, mich von diesen Vorurteilen zu verabschieden. Denn der 2011er „Steingrüble“zu einem Preies von rund 7 Euro hat mich überzeugt: charaktervoll, fast schon eigenständig, und doch viel Samt im Gaumen und mit einem prägnanten Abgang. Der wesentlich teurere „Barrique“ (2009) schlägt hingegen einen – so meine ich – ausgetretenen Pfad ein: Ein Spitzenburgunder, der sich in einem Pinot-Festival behaupten will. Der Wein ist gut, zweifellos, doch er reiht sich ein in die holzbetonten (überbetonten?) Pinot Noirs ein, wie sie in den letzten Jahren immer mehr „gemacht“ werden. Habe ich es deutlich gesagt: ich bevorzuge den nuancenreicheren „kleinen Spätburgunder“, der vielleicht keine Persönlichkeit ist, aber einen interessanten, differenzierten unverwechselbaren Charakter hat.

Nun war ich zu lange bei den Roten. Ein paar Weisse sind mir durchaus aufgefallen. Ich werde mich dazu später äussern.

Hier der Link zu den Bildern der Weinmesse

22. Mai 2013


Nachlese zur Badischen Weinmesse 2013 in Offenburg – 2. Teil

 

Es ist wie an vielen regionalen Weinmessen: die bekannten Namen treten kaum an. Diese beschränken sich weitgehend auf grosse Präsentationen, auf die nationalen oder gar internationalen. Dies spiegelt ja auch trefflich die Situation. Es gibt in jeder Region ein paar Weingüter, die der Weinliebhaber – wenigstens dem Namen nach – kennt, von denen er schon gehört oder Weine getrunken hat, die auch regelmässig in irgendwelchen Rankings auftauchen. Ich weiss nicht, wie viele es in Baden sind, vielleicht 10, vielleicht fünfzehn. „Weinpilgerer“ suchen in der Regel nur diese Winzer auf; lassen dass, was rechts und links davon liegt (fast) unbeachtet.

Es gibt aber auch einen viel breiteren Weinmarkt, in welchem der berühmte „Otto Normalverbraucher“ zuhause ist. Es gibt die vielen Winzer und Genossenschaften, die ihre Weine vor allem im lokalen oder regionalen Bereich verkaufen, meist ab Hof, ab Dorf- oder Gemeindeläden, vielleicht sogar durch lokale oder regionale Weinhändler. Für mich – der immer wieder eine neue Weinregion kennen lernen möchte – ist gerade dieser Bereich besonders interessant. Hier gibt es nämlich grosse Unterschiede in der Qualität, in der Typizität, in der Philosophie, wie ein Wein zu sein hat und was man aus dem Boden, aus dem Terroir machen kann.

Aus diesem Grund habe ich mich auch beim Weissein nicht darauf beschränkt, den besten Riesling zu finden. Ich habe mich vielmehr – soweit dies in der kurzen Zeit möglich war – durch die verschiedenen Regionen bewegt und darauf geachtet, möglichst verschiedene Rebsorten ins Glas zu bekommen: auch Rivaner, Silvaner, Muskateller, Chardonnay, Weissburgunder, Grauburgunder, Gutedel…

Und? Bin ich da fündig geworden? Es hat sich mir ein vielfältiges, spannendes Weingebiet erschlossen, das Hoch und Tiefs, das Grosses und Banales durchaus in bunter Mischung bereit gehalten hat. Weinalltag möchte ich es nennen. Und den bevorzuge - ja liebe - ich bei meinen „Weintouren“. Um doch nicht ganz im Unverbindlichen zu bleiben entnehme ich aus meinen Notizen drei der verkosteten Weine. Weil ich keine Punkte vergebe, weiss ich nicht ob es die besten waren, sie waren einfach gut, beachtenswert, echte Alltagsverschönerer.

Weingut Bercher-Schmidt, Vogtsburg-Oberrotweil: Bischoffinger Rosenkranz, 2011, Chardonnay: wunderbar ausgewogen, typische Aromen von Birne, Nuss, gerösteten Mandeln, genügend Säure so dass der Wein eher schlank und elegant ist. (Warum gerate ich auch immer an die rennomiertesten Weingüter?)

Weingut Rainer Probst: Achterkarrer Schlossberg, Paul 2011, Grauer Bugunder, Spätlese: feine, geschliffene mineralische Töne, die sich mit der Frucht (Ananas, Zitrus, Bohnen) hervorragend verbinden, schöner, langer Abgang.

Weingut Gallushof: Breisgau, 2012, Müller-Thurgau, Kabinett (biologisch-dynamisch): Erstaunlich, was aus einem Müller-Thurgau werden kann, wenn „andere Wege“ eingeschlagen werden. Kräftig und doch elegant und feingliedrig, frisch und wenn es so etwas gäbe, wäre es ein wunderbarer „Spargelwein“.

Hier der Link zu den Bildern der Weinmesse

 

Berichte über das
Sammeln, Hüten und Geniessen von Weinen.
Im Mittelpunkt stehen die Weingebiete:
Bordeaux, Languedoc und Schweiz

Meine Sammelleidenschaft ermöglicht mir viele Einblicke und ein vertieftes Wissen in die verschiedensten Sammelgebiete - auch im Bereich Wein. Hier entsteht kein neuer Wein-Blog und auch keine umfassende Website zum Thema Wein. Da verweise ich auf das grösste Wein-Netzwerk im Internet: 

Wein-Plus.eu mit dem umfassendsten Weinwörterbuch, einem informativen Magazin, wirkungsvollen Suchoperationen und vor allem einem Forum, in welchem immer wieder kompetente Weinliebhaber schreiben und Anwort geben.

 

Meine Website-Aktivitäten im Bereich Wein finden deshalb vor allem bei Wein-Plus statt.  Dort veröffentliche ich alle 14 Tage eine Kolumne, im Forum schreibe ich beinahe täglich subjektive Weinbetrachtunge und  erzähle von meinem Leben mit dem Wein  

Das europäische Wein-Netzwerk

Hier - auf der eigenen Homepage - möchte ich das, was ich bei Wein-Plus schreibe und erzähle, vertiefen, ergänzen (vor allem mit Bildern) und vom Kaufen und Sammeln berichten. Gerne räume ich auch Gästen ein Gastrecht ein.

 

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